Midas

[334] Midas (Gr. M.), König von Phrygien, von Bacchus, den er freundlich aufgenommen, damit belohnt, dass auf seine Bitte Alles, was er berührte, in Gold verwandelt wurde; hiedurch erlangte er nun zwar einen überschwenglichen Reichthum, aber da sich auch seine Speisen in Gold verwandelten, kam er in Gefahr, zu verhungern, bis Bacchus ihm befahl, sich im Pactolus zu baden, welcher Fluss diese Krankheit von ihm nahm, aber selbst seit dieser Zeit Gold führte. Den Wettstreit zwischen Apollo und Pan entschied M. zu Gunsten des Letztern, wofür ihm Apollo ein Paar lange Eselsohren ansetzte. Diese verbarg er unter seine phrygische Mütze, so dass Niemand davon wusste, als sein Barbier. Um sich von der Last des Geheimnisses zu befreien, flüsterte dieser die Worte: »M. hat Eselsohren« in eine sumpfige Grube in der Nähe eines Sees; da erwuchs im nächsten Jahre Schilf aus derselben, und dieser wiederholte flüsternd stets die nämlichen Worte, wodurch das Geheimniss an den Tag kam.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 334.
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