[380] Phthas (Aegypt. M.), ein Gott, dessen Dienst vorzugsweise in Memphis zu Hause war, wo er einen prachtvollen Tempel hatte, und den die Griechen und Römer den ägyptischen Vulcan nennen. Wahrscheinlich war seine Verehrung aus Phönicien gekommen, wohin auch der Name weist, der, aus den semitischen Sprachen erklärt, den Eröffner bedeutet. Demnach wäre er ein astronomischer Gott, Vorsteher der sieben Planeten, wie ihm denn auch sieben Cabiren zugesellt werden. Als der Dienst des Osiris sich mehr ausbreitete, trat Ph. hinter diesen zurück und verschmolz theilweise mit ihm. Unter seiner besondern Obhut stehen die Könige und Priester, und somit, erscheint er auch als Offenbarer höherer Weisheit. Auf den Denkmälern zeigt sich keine Spur, dass er als Feuerwesen gedacht worden wäre; um so oberflächlicher erweist sich die Vergleichung mit Vulcan. Er wird abgebildet als Zwerg, mit Krummstab, Osirispeitsche, zuweilen Falkenkopf, mit einem Käfer statt des Kopfes, in einem Boote fahrend; seine Farbe ist gewöhnlich grün; er steht mit geschlossenen oder verschränkten Füssen. Heilig waren ihm Käfer, Geier, Löwe und Schaf.