[434] Titanen (Gr. M.), Kinder des Uranus und der Gäa; ihrer sind 22: Oceanus, Adanus, Ophion, Anytus, Coeus, Andes, Hyperion, Ostasus, Crius, Olymbrus, Japetus, Aegäon und Kronos (Saturn); Tethys, Rhea, Themis, Mnemosyne, Phoebe, Dione, Thia, Thrace, Euryphaësse; sie repräsentiren die noch in wildem Ringen befindlichen riesigen Naturgewalten der Urzeit. Uranus hatte seine ersten Söhne, die Hecatonchiren (Fünfzigarmigen) Briareus, Cottus und Gyas (auch Gyges) und die Cyclopen Arges, Steropes und Brontes in den Tartarus geworfen. Gäa, hierüber erzürnt, beredete die T., sich gegen den Vater aufzulehnen, und gab dem Kronos (Saturn) die Hippe, womit er den Vater verstümmelte. Nur Oceanus nahm nicht Theil an der Empörung. Uranus wurde entsetzt, die im Tartarus Liegenden befreit und Kronos in die Herrschaft eingesetzt, der aber die eben erst befreiten Brüder sogleich wieder in die alten Bande schlug, worin sie blieben, bis Jupiter sie befreite und mit ihrer Hülfe Saturn und die T. insgesammt stürzte. Nun liegen diese im Tartarus, und die Hecatonchiren sind ihre Wächter. T. heissen aber auch die von den T. abstammenden Götterwesen, die auch Titaniden heissen, z.B. Prometheus, Hecate, Latona, Pyrrha, Helios und Selene. Besonders für den Sonnengott ist der Name Titan sehr gewöhnlich geworden. Ganz eigenthümlich ist die Sage, dass Bacchus von den T. zerrissen worden sei; hier ist Bacchus die Kraft der Vegetation, welche von den Mächten der Unterwelt gebrochen wird.