Käsejäger

[1161] * Es ist ein Kesjäger.

Unter unsteten, zweideutigen Leuten, wie Seumer, Farentschüler (wie sie aus verdorbenen Studenten werden), Wurstsammler, Sackträger, werden im 15. und 16. Jahrhundert auch Kassjager genannt. Von einem bettelnden Mönch sagt H. Sachs (II, 4, 4b): »Ach du beschorner Käsjeger, wie thust so schendlich auf mich liegen.« Von einem Cardinal heisst es bei Hutten (Gesprächbüchlein, 1521, 61b): »Er henkt den Kopf, ist etwann ein münch und kesjeger gewesen.« Bettelmönche schalt man überhaupt so, da sie wol besonders nach Käse zu dem Brote, das sie überall erhielten, fragten. (Vgl. Grimm, V, 252.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1161.
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