Verehrte Freundin, Frau J.P.! Gestern, 15. Juni, lernte ich Sie im »Grabenkiosk« ( ... ... -Ansicht, nunmehr leider kennen lernen! Ein »anständiger« Mensch, verehrte Freundin J.P., hat Ihnen Das, diese Enttäuschung, zu ersparen!
Herrn B. von M., der mir im Namen der B. Studentenschaft eine Adresse nebst einem goldenen ... ... Dichter krönt, Daß ein König er sich wähnt. Schreibest auch – o, schreibe, nütze Menschenleben, rette, schütze, Bist du dessen dir ...
Alß ich Anno 1650 d. 25. Augstm. in der Nacht für grosser Engbrüstigkeit nicht schlaffen kunte Die Nacht, die vnsre Sorgen Durch süssen Schlaff bezwingt, Rufft schon dem lichten Morgen, Der sachtlich zu vnß dringt, Der Sternen Glantz ...
16. In Viri Admodum Reverendi Excellentissimi M. Michaelis Ederi Ecclesiæ Gynæcopolitanæ Pastoris & Inspectoris dignissimi praxin fidei Im alter dieser welt/ nun trew vnd lieb erkalt Nun wahre redlikeit/ vnd tugend will verschwinden/ Nun man vom Christenthumb schier nichts kan ...
[O ist's denn ganz unmöglich] O ist's denn ganz unmöglich, – Was doch nicht ganz unsäglich – Daß alles glücklich wär'? O, wenn's doch möglich wär'!
An L.G.H. Wo so leicht in sonnenklaren Tagen einst der Herbst uns floß, Hell dort wieder, wie vor Jahren, Blüht der Garten, glänzt das Schloß. Wieder blauend mir zu Füßen Wallt im Grund der Strom ...
84. An den Herrn D* Dein Epigramm, o D*, ist fein! Es hat mich trefflich durchgezogen; Und ist, vollkommen schön zu sein, Erstunken und erlogen.
[Von unbändigem Hader o wie schallen] Von unbändigem Hader o wie schallen Widerlichst akademische Meisterhallen! Blinde schrei'n sich allhier mit Blinden heiser, Es erschreckt Anathem und Fäusteballen. ...
[Tanz, o Östreich, einen Freudenwalzer] Tanz, o Östreich, einen Freudenwalzer. Dein Kaiser hört im Jahre Siebzig den Schnalzer.
[O Mutter halte dein Kindlein warm] O Mutter halte ... ... unschuld'ger Himmel du! Du lachst aus Kindesblicken, O Engelsehen, o sel'ge Ruh', In dich mich zu entzücken. ... ... Leben von meinem Leben, O könnt' ich alle fromme Lust Aus meiner Brust dir geben. ...
75. Auf den trägen Y Mit dir und über dich zu lachen, Soll ich ein Sinngedichte machen? Gut! daß du ohne Müh kannst lachen, So will ichs sonder Einfall machen.
37. An seinen H. Bruder Entschlaffen/ nicht erwürgt/ verschickt/ doch nicht verlohren. Verreist/ doch nur voran/ sind diese so der welt Nun gutte nacht gesagt/ vnd in dem wolckenzelt Da keine drangsall mehr ihn ihren sitz erkohren Hier wahren ...
[O Zorn, du Abgrund des Verderbens] O Zorn, ... ... der Hölle Eigenschaft! Wo ist, o Liebe, deine Tiefe, Der Urgrund deiner Wunderkraft? Herz, nur ein einz'ges Tröpflein prüfe Von dieses Quelles Eigenschaft, O, wer in diesem tiefen ...
[Als Fackel, o Schenke, den Weinpokal] Als Fackel, o Schenke, den Weinpokal An jedem Morgen der Sonne mir Entgegenhalt' und sprich zu ihr: Dein Weltenlicht, entzünd' es hier, Und doppelherrlich leuchte Dein sonst zu matter ...
R ... Den ersten rang hat wem der Gott hienieden Erlaubt dass er die schwelle überspringt .. Viel mindren nicht wer dess bewusst zufrieden Am platze dient den das gesetz beschieden.
Der Text der Einsatzung des H. Abendmals wie jhn die ... ... sein letzsten will einsetzt: In d' nacht, da Christ vnser Herr verraten ward, da nam auch ... ... Glaub dem wort welchs man jm verkünd ›für euch zu vergebung d' sünd‹, Dan ...
[O Faust, Du Bild des Menschen] O Faust, Du Bild des Menschen, Bald groß und klar, bald düster wild, Wer Dich gemalt, er war an Kunst ein Riese, Gigantisch war der Stoff, und schön gelang das Bild.
[O schilt mir nicht, du frommer, treuer Sänger] O schilt mir nicht, du frommer, treuer Sänger, Den Weg, der mir zuteil und meinem Liede fiel, Scheint er gleich dunkler, wildverschlungner, länger, Er führt darum nicht minder doch zum Ziel ...
O wie süß ist Dein Geist! Wie war ich sonst so trübe ... ... Liebesmahl, Da ist ein Himmelsstrahl Mir in das Herz geflossen – O selig Abendmahl! Mich zog ein trübes Sehnen Von dieser Erde ...
O Vater alles wahren Sinns ... O Vater alles wahren Sinns Und des gesunden Lebens, Du Geber köstlichen Gewinns, Du Fördrer treuen Strebens, Sprich in mein Herz dein leises Wort, Bewahre mich so fort und fort Für Heuchlern und für ...
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Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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