1259. Wenn Neujahr die Sonne auf den Altar scheint, gibts ein gutes Flachsjahr. Gegend von Ludwigslust. Seminarist Brandt.
1520. Gestohlenes Geld bringt (im Spiel) Glück, ebenso geliehenes; aber der Leihende hat Unglück. FS. 558.
1791. Beim sogenannten Stillen bedienen sich einige Leute eines Stückchens eschenen Holzes, mit dem sie über der Wunde drei Kreuze schlagen, und können ohne dies Holz die Wunde nicht stillen. Holldorf.
1799. Spinnengewebe und Speck auf eine Wunde gelegt, heilt sie. Archivrath Masch in Demern.
1406. Wo möglich wird zu Pfingsten auch das Haus geweißt. Aus Brütz. Pastor Bassewitz.
1364. Zu Ostern werden Ostereier gegessen, aber ein Spiel mit denselben ist nicht gebräuchlich. Allgemein.
1360. Wer am Ostermorgen nüchtern drei Veilchen ißt, bleibt das Jahr hindurch frei von kaltem Fieber. Aus Teterow, Seminarist Mohr. Gegend von Schwerin, Präpositus Schencke.
1211. Nijorsnacht möt de Gande (Gänserich) nich bi de Gäus' in 'n Stall, süs kam'n kein Gössel ut in dat Jahr. Aus Warlow bei Ludwigslust. Seminarist Zengel.
1299. Up Lichtmeß (2. Februar) möt noch dat hälft Fooder in 'n Stall sin, oder: zu Lichtmessen sieht der Schäfer lieber den Wolf im Schafstall, als die Sonne. FS. 550.
1403. Am Abend vor Pfingsten knallen die Knechte mit den Peitschen. Aus Parchim. Ebenso die Pferdejungen. Hinstorffs Kalender von 1866. Vgl. WS. 2, 164, Nr. 460.
1084. Viel Wind, viel Krieg. Allgemein.
1566. Wer die Strümpfe beim Aufstehen verkehrt angezogen hat, der macht am ganzen Tage Alles verkehrt. FS. 547.
1526. Jucken des rechten Auges bedeutet Freude, des linken Thränen. Domänenpächter Behm in Nienhagen.
... † Ihesus Cristus gheboren wart, do was noch ovel noch arch: dat ensy hute nicht mank alle mynen vyenden, wor ik ... ... den ik gha got sy myn hute an live unde an sele an ghude unde ...
... das Polternt und die bunte Katze, auch ob die lange Gese, so sich aufgehoben und das Weib, Marenz, Personen oder Gespenster gewesen: Item, wie das zugegangen, daß ... ... und zu schaffen gehabt: wie sie denn auch anzuzeigen und zu melden haben, was sie ihrem Bekäntniß ...
... der Vollmacht Gottes das Fieber ab. So wahr der Herr Jesus Christus sein Blut am Kreuze vergossen und verschwitzt, Soll dir erlassen eins ... ... Dies muß stillschweigend vor Sonnenaufgang abgeschrieben werden, auch darf der Kranke den Inhalt nicht erfahren, indem ...
1714. Für die schweren Krankheiten zu stillen. Greif mit der ... ... Das Wasser leidet keinen Durst, Das Brot leidet keinen Hunger, Damit still ich dieses Kindlein 1 ... ... . Im Namen u.s.w. 1 Hier wird der Name genannt.
... Fastenzeit wird ›Fasslabend‹ gefeiert. Das Fest dauert gewöhnlich zwei Tage. Am ersten Tage gehen die jungen Dorfburschen, ... ... Mützen mit bunten Sträußen geschmückt sind, unter Musikbegleitung von Haus zu Haus und erbetteln sich Würste, Kartoffeln, Milch und ...
... Abend von Keinem vom Tisch genommen werden darf; auch auf der Hausdiele brennt um diese Zeit den ganzen Abend eine Lampe. Bei der Abendmahlzeit wird laut gebetet und werden Neujahrslieder gesungen. Nachdem Alle gesättigt sind und Gott gedankt haben, wirft der Hausvater in größeren und kleineren ...
... Auf dem Lande findet am zweiten Pfingsttage auch noch häufig ein Pferderennen statt, theils bloß unter den Pferdejungen, theils ... ... diese und die jungen Knechte zwei besondere Geschwader bilden, welche neben einander nach dem gesteckten Ziele jagen. Der Preis besteht aber bloß in Eßwaaren und Getränken, welche vorher ...
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»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
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