Der Löwe und die Ratte Man soll sich möglichst alle Welt ... ... Vor des Löwen Maul eine Ratte hervor Und bangte, daß sie ihr Leben verlor. Der König der Tiere aber bewies Großmut, indem er sie ...
Der Affe und der Leopard Der Affe und der Leopard ... ... , Vielmehr in meinem Geist. Weit bin ich hergereist, Drei Schiffe haben mich getragen. Muß ich noch meinen Namen sagen? Hier steht Hans ...
Der Hase und die Frösche In grünem Lager träumt ein Hase. ... ... zu essen keinen Bissen. Nie reine Freude, ewige Hatz – So ist mein Leben. Bangigkeit Treibt fort und fort von Platz zu Platz, Daß nicht einmal ...
Der Esel und seine Herren Des Gärtners Esel klagte bei dem ... ... Gerbers Hände. Die schweren Häute, ihr Gestank – wie unerhört! – Die haben bald das unzufriedne Vieh empört. »O wär ich wieder,« sprach's, ...
Die Auster und die Kläger Zwei Wandrer sahen einst im Sand ... ... Flausen.« Der erste drauf: »Ich sah sie ehr als du, Bei meinem Leben, mir gehört sie zu!« »Ich aber hatte sie vorher bereits gerochen.« ...
Der Bauer und die Schlange Ein Bauersmann, von dem Äsop erzählt ... ... gerne wieder ganz; Jedoch, sie war und blieb entzwei, Und mit dem Leben war's vorbei. Wohl ist Barmherzigkeit ein schöner Zug, Doch ...
Der Kater und die alte Maus Ich las bei einem alten ... ... der Beerdigung zu lachen. Doch selbst des Totgeglaubten Kralle Erweckt noch Furcht; sie heben zwar Die Nasen hoch und zeigen gar Die Köpfe, doch im ...
Der Schäferstab Schön war der Schäferstab des jungen Daphnis; von Zypressen ... ... die Linde? Kann ich immer unter der Linde liegen, und die Kerbe im Auge haben? Da steht sie fest und eingewurzelt, bestimmt nur einen kleinen Umfang zu beschließen ...
Der Holzsammler und der Tod Ein armer Greis, der aus ... ... Er stellt sie ab, er kann nicht mehr! Wie plagt ihn doch das Leben sehr, Wie wenig Freude hat für ihn die Welt! Ist einer ...
Der Landmann und seine Söhne Arbeitet, macht euch Müh und Plag ... ... Doch lohnte sich gar sehr des Vaters letzte Spende, Die er den jungen Erben gab vor seinem Ende: Die Mahnung, daß der größte Schatz Die Arbeit ...
Der Bär und die zwei Gesellen Zwei Freunde, die in Geldverlegenheit ... ... oft die Rede geht: der Bär verschont Den regungslosen Leib, in dem kein Leben wohnt. Und Meister Petz fällt wirklich drauf herein. Er sieht den Körper ...
Das Leichenbegängnis der Löwin Des Löwen Gattin schied ins Totenreich. ... ... bezweckt, Sich anzupassen ihrem Potentat. Man könnte sagen, daß ein Geist Mit Leben tausend Körper speist: So vielverzweigt auch der Verwaltungsapparat, Kein Zweig hat einen ...
Der Trunkenbold und seine Frau Sein Laster hat jeder und gibt ... ... eh’r, Als bis er zugrundegerichtet. Als einmal der Säufer beim Safte der Reben Den Rest von Verstand dahingegeben, Da sperrte sein Weib, um ihn gründlich ...
Der Wolf und das Schaf Der Durst trieb ein Schaf an den Fluß; eine gleiche Ursache führte auf der andern Seite einen Wolf ... ... Glück, antwortete er, daß wir Wölfe gewohnt sind, mit euch Schafen Geduld zu haben; und ging mit stolzen Schritten weiter.
Der Greis und die drei jungen Leute Ein Achtzigjähriger pflanzte Bäume ... ... Daß Früchte Euch vom Baum zu Füßen tanzen? Gott müßte Euch ein Patriarchenalter geben! Was pflegt Ihr Sorge um zukünftge Zeit, Die nicht mehr Eure ...
Der Seifensieder und der reiche Mann Ein Seifensieder sang vom Morgen ... ... er sich ausgetobt, denkt er beklommen: Weshalb kann man den Schlaf nicht käuflich haben, Wie man sich doch auch andre Gottesgaben, Zum Beispiel Speisen und Getränke ...
Der Wolf, die Ziege und das Zicklein Die Ziege wollte weidend ihren Hunger stillen, Um sich die leeren Euter wieder anzufüllen. Als sie beim Fortgehn fest ... ... mehr denn eine Sicherheit gebaut! In manchen Fällen kann es ein Zuviel nicht geben.
... vnd geerbeitet habe / denn jr alle drey / Wer aber das vierdte haben wil /der mus mirs mit gewalt nemen. Also mussten die drey für jre mühe / das Nachsehen / vnd den schaden zu Lohn haben. Lere Fare nicht hoch / Halt dich zu ...
Der Schatzvergraber und sein Gevatter Ein Knauser hatte Geld gehäuft ... ... Tor Sein Geld sich wieder mal beschauen. Was mag er wohl gefunden haben? Ein leeres Grab! Jawohl! Was macht Der Ärmste nun? Er ...
Der Rabe, der es dem Adler gleichtun will Der Vogel Jupiters ... ... , Wirr gleich dem Bart, der Polyphems Gesicht umzog: Darin verstrickten sich des Raben Krallen fest, So daß der arme Schelm gefangen saß. Der Schäfer kam ...
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Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
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