Der Goldfasan Es war einst eine Hungersnoth Im Thierreich, ... ... plötzlich war der arme Narr Am nakten Leibe blau und starr. O weh mir! sprach er nun zum Specht, Mein guter Freund, dein ...
Das Goldstück In einer Straße fand ein Knabe Ein altes Goldstück. Schaut doch her, Ihr Herrn, was ich gefunden habe! Rief ... ... Ein Gut, das euch nicht nutzen kann. Gelahrte Herrn Fragmentenschreiber, O werdet lieber Straßenräuber.
Franz und Nantel Ein Manuscript aus der Verlassenschaft eines bayrischen Handwerkspurschen ... ... Und möchte gern zum Tochtermann Solch einen frommen Jüngling han. O Wunder! rief hier Franz und schoß Zum Bett heraus, halb nackt und ...
... Sie reisten nicht durch grüne Felder, O nein! sie suchten finstre Wälder Und reisten unter Furcht und Qual, ... ... vorgestellt? Dies sind unsinnige Geschöpfe Und nicht Bewohner unsrer Welt. O Freund! was zankst du mit dem Dichter? Sieh doch die meisten ...
Die Zuckermandel Am frölichen Saturnusfest, Da die Moral an ... ... , Die das Turnier am Fenster sah, Verspottet unsern Philosophen. O, rief er drohend, nicht gelacht, Mein Täubchen! nimm dich wohl in ...
... trat ein junger Geck herein Und nahm das Bild in Augenschein. »O!« rief er bei dem ersten Blicke, »Ihr Götter, welch ein Meisterstücke! Ach welcher Fuß! O, wie geschickt Sind nicht die Nägel ausgedrückt! Mars lebt durchaus ...
Die Zufriedenheit Göttliche Zufriedenheit, Braut des Weisen, Nur ... ... Eingehüllt in Oßians Augenschleyer; Dennoch bleibt mein Frohsinn mir; Den, o Göttin, dank ich dir Und der Leyer. Wenn ich, trautes ...
Das Gnadenbrod Zehn Jahre hatte schon der treue Hund Die Burg ... ... treuste meiner Knechte, Ich gebe dir das Gnadenbrod. Das Gnadenbrod! rief Hylax. O, der Gnade! Die einen Greis nicht Hungers sterben läßt, Der nur ...
Der Greis Von einem Greise will ich singen, Der neunzig ... ... Ich singe nicht von Heldentaten; Der Greis sei meine Poesie. O Ruhm, dring' in der Nachwelt Ohren, Du Ruhm, den sich mein ...
... sie, blos von Tithons Glück Erfüllt, vor seiner Grotte. O Wunder! Schon ihr erster Blick Verwandelt ihn zum Gotte. Die ... ... nie besitzen? Was würde des verjüngten Leibs Unsterblichkeit mich nützen? O Zevs! nimm dein Geschenk zurück Und gönne ...
... , Du mußt die Rechtsgelehrten fragen. Ein letztes Urteil kommt. O seht doch, Kunz gewinnt! Er hat zwar viel dabei gelitten; ... ... Hof schon angeschlagen sind? Genug, daß er den Rain gewinnt. »O!« ruft er, »lernt von mir den Streit aufs höchste ...
Emma und Eginhard An Betty. Geh, Betty, ... ... . Die Mette schallt. Mit einem Kuß Entwich er. Doch, o weh! Im Hof, durch den er waten muß, Lag nun ...
... Die Sonne schien nicht mehr. O Mutter, liebe Mutter! Rief ich der Guten zu, Und ... ... Da hörte mich Therese, Und sorgte für mein Glück. O lebte sie!... doch schweige Mein allzuwacher Schmerz! Fand ich in ...
... Und nur ein Jahr gelebet hat.« O Bruder! wann wirst du den Wunsch erfüllen, Den einzigen, für den ... ... eh wir uns besinnen, Reißt Atropos den Faden ab. Drum komm, o komm, beflügle deine Schritte! Kein Trianon gleicht unsers Vaters Hütte, ...
... Ruft er mich?« »Ruft er dich?« – »O Götter, nein Lasset mich das Opfer seyn ... ... er mit bittrer Wuth Und verspritzt ihr edles Blut. O wie gut, wie gut bist du, Röchelt ihm der Gatte zu: Freund, o scharre mein Gebein In den Sand mit ihrem ein! Weinend ...
Der Knabe Ein Knabe, der den fleißigen Papa Oft nach ... ... anders an, Er blinzt zuweilen zu, das hab' ich nicht gethan. O bin ich nicht ein dummer Knabe! Schon gut! Nun weiß ich, ...
... höhnisch sich dem Kreis: Darf ich, o Jupiter, es wagen Ein kleines Wörtchen dich zu fragen? ... ... ... Auch mir erschien sie im Gefilde Des Jammers unter deinem Bilde, O Zoe! Segnend schloß ich dich In meinen Arm, da schwand mein ...
Das Bild des Todes An Serena. Des großen ... ... Blitze sprühen! Mit Schlangen ist sein Haupt geschmückt Und – seine Faust, o laß mich fliehen! Hält einen Dolch auf mich gezückt. Mein Sohn ...
Der gute Rat Ein junger Mensch, der sich vermählen wollte, ... ... zufrieden leben will, Und wenn ich, ohne mich zu grämen –« »O!« fiel der Greis ihm ein, »da müßt Ihr keine nehmen.«
Der Reisende Ein Wandrer bat den Gott der Götter, Den ... ... fällt matt vor dem darnieder, Dem er das Herz durchbohren soll. O Thor! läßt Zeus sich zornig hören, Wird dich der nahe Pfeil nun ...
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Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
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