Die Bienen In einem Bienenstock entspann sich einst ein Streit ... ... einem Wort, ein Streit der Ehre, Wer edler und unedler wäre. »O!« rief die stachlichte Partei, »Was braucht man lange noch zu fragen, ...
... für seinen frommen Sohn. Er ist, o Gott, mein Trost auf Erden, Laß ihn dafür so glücklich werden ... ... küßt mit Himmelslust Den Sohn und – stirbt auf seiner Brust. O Selma, der ich in der Jugend Dieß Lied zum Pfand der ...
Das Schicksal O Mensch! was strebst du doch den Ratschluß zu ergründen, Nach welchem Gott die Welt regiert? Mit endlicher Vernunft willst du die Absicht finden, Die der Unendliche bei seiner Schickung führt? Du siehst bei Dingen' die geschehen, ...
Das Kartenhaus Das Kind greift nach den bunten Karten; Ein ... ... erwarten, Bis dieses Haus wird fertig sein. Nun steht der Bau. O welche Freude! Doch ach! Ein ungefährer Stoß Erschüttert plötzlich das Gebäude ...
Der Storch zu Delft An Schlossers Gattin. Nicht Moriz oder Barneveld, Auch Tromp und Ruyter nicht, Ein Storch, o Freundin, ist mein Held, Wenn man von Holland spricht. Ich ...
Der Selbstmord O Jüngling, lern' aus der Geschichte, Die dich vielleicht zu Tränen zwingt ... ... dir entziehn.« Er reißt den Degen aus der Scheide. Und – o was kann verwegner sein! Kurz, er besieht die Spitz' und Schneide, ...
Der Schwätzer Die größte Plage kluger Ohren, Ein Ausbund von ... ... Ein unentfliehlich Ungemach, Ein Schwätzer, der zu allen Zeiten Mit rednerischem O! und Ach! Von den geringsten Kleinigkeiten, Von Zeitungsangelegenheiten Und, ...
Die poetische Geburt Als Bavs, des Reimers Liebchen In letzter Nacht Ein abgestandnes Bübchen Zur Welt gebracht, So rief Pasquin: o Schande, Der schofle Mann! Er bringt auch nichts zu Stande, ...
Der zärtliche Mann Die ihr so eifersüchtig seid Und nichts als Unbeständigkeit Den Männern vorzurücken pfleget! O! Weiber, überwindet euch: Lest dies Gedicht und seid zugleich Beschämt und ewig widerleget. Wir Männer sind es ganz allein, ...
... Zween Wandrer überfiel die Nacht, »O Velten, nimm dich ja in acht«, Sprach Kunz, von Schrecken ... ... du töricht bist; Du weißt nicht, was ein Irrlicht ist? O dürft' ich's nur bei Nachtzeit wagen! Ich wollte dir's ...
Das Mögliche und Unmögliche Der Busenfreund des Gotts der Reben, Thrax hat das Zechen aufgegeben. Das kann nicht seyn! O ja! denn in dem Augenblicke Kömmt man von seinem Grab zurücke. ...
Die Verschwiegenheit »O Doris! wärst du nur verschwiegen: So wollt' ich dir etwas gestehn ... ... unvollkommen schmecken muß. »Du zürnest«, ruft sie, »mein Getreuer? O! zürne nicht, ich will es dir gestehn: Die spröde Sylvia ergiebt ...
... unschuldsvolle Jugend! Ich bitte dich, o merk' es dir! Es giebt nicht mehr als Eine ... ... Vor Gott und der Vernunft doch völlig lasterhaft. O Jugend! faß doch diese Lehren, Itzt ist dein Herz geschickt dazu ... ... sein, Die sich schon auf dein Glück und deinen Umgang freun. O Mensch! ist dir dies Glück ...
... Wesen Und endlich den, der es besitzt. Ein Jahr verfliegt; o! lacht des Blöden, Was hat er denn für eine Müh'? ... ... du durch Verse nicht, Jesmin! so siegst du nie. Er folgt. O wünscht mit mir, daß ihm die Reime fließen! ...
Spatzierlied für die Jugend Singt, Brüder, beym Spatzierengehn Die Feste der Natur. Wie groß ist Gott, und o wie schön Ist er auf dieser Flur! Der Winter deckte sie ...
Der Fuchs und die Elster Zur Elster sprach der Fuchs: »O! wenn ich fragen mag, Was sprichst du doch den ganzen Tag? Du sprichst wohl von besondern Dingen?« »Die Wahrheit«, rief sie, »breit' ich aus. Was ...
XXX. Der Schäfer und die Nachtigall Du zürnest, Liebling der Musen, über die laute Menge des parnassischen Geschmeißes? – O höre von mir, was einst die Nachtigall hören mußte. Singe doch, liebe Nachtigall! rief ein Schäfer der schweigenden Sängerin, an einem ...
Die Wachtel und der Hänfling Zur Wachtel, welche der Gefahr ... ... stolze Hänfling nieder. »Mich dauert«, sprach er, »dein Gefieder. O! sage, wie es immer kam, Daß man dir deine Freiheit nahm?« ...
... Die Lerche minder Kunst verriet. »O«, sprach sie, »wenn ich doch ein Lied Gleich seinen hohen ... ... Müh' zuletzt das Glück davon, Kanarisch fehlerhaft zu singen. »O!« sprach die Nachtigall, die lang ihr zugehört, »Wie sinnreich bist ...
XXII. (7) O die Unbarmherzigen! schrie der Wolf, und geriet in die äußerste Wut. So will ich auch als ihr Feind sterben, ehe mich der Hunger tötet; denn sie wollen es nicht besser! Er lief, brach in die Wohnungen der ...
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Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
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