Wo's schneiet rothe Rosen, da regnet's Thränen drein Mündlich. Wohl heute noch und Morgen, Da bleibe ich bei dir; Wenn aber kömmt der dritte Tag, So muß ich fort von hier. Wann kömmst du ...
Sechszehntes Sonett. Der Thiere gibt's, die nach des Lichtes Quelle Mit stolzen Blicken schau'n und nicht erblinden, Und andre, die, weil Schmerz sie drob empfinden, Hervor nur Abends gehn aus dunkler Stelle; Noch andre meynen, in der ...
Villa reale a Napoli Unter duftigen Bäumen, vom Hauch des Abends durchsäuselt, Sammelt ... ... darein, An die gewalt'gen Accorde der rollenden Sphären uns mahnend, Welche für's menschliche Ohr sanft zur Musik sich gedämpft.
Jedermann in's Album Was ich dir wünsche, mein Freund? Ich wünsche Allen dassellbe: Finde Jeglicher den, der ihm im Innersten gleicht! Bist du ein Guter, so kann dich der Himmel nicht besser belohnen, Bist du ein Schlimmer, so straft ...
Als C. mit dem L. Hochzeit machte Das Liseli ... ... Lebelang bewachen, Und 's gute fromme Liseli Und ihn recht glücklich machen! Und soll ... ... fromm und rein, Und hold und schön daneben! Und Freund L – – – soll ...
Die Witwer, an die Frau von S. Ach, seht doch die Männer! Sie schwimmen in Tränen. Seht, Canitz geht, seufzend, Durch Blumbergs Gefilde! Er hört nicht die Lerche, Er sieht nicht die Blumen, Er ...
Die T-Deutschen Teutsch läuft eben so wider unsere ... ... Ihr macht doch sonst ein b und sprechet p, Warum doch macht ihr's d in deutsch denn nicht? Es nimmt's euch übel noch der deutsche Bund; Ihr wisst, ...
32. Gleichgültig seh' ich's jetzt, wie von der Linde Das welke Laub weht, auch die ... ... So lang' ich dich, in dir den Himmel finde. War's nicht im Herbst, in einer jener langen Spätdämmrungen? Ich hatte dich ...
39. Ist's möglich, ein Geschöpf in der Natur zu sein, Und stets und wiederum auf falscher Spur zu sein? Ward nicht dieselbe Kraft, die dort im Sterne flammt, Bestimmt, als Rose hier die Zier der Flur zu sein? Was seufzt ...
[Enweri sagt's, ein Herrlichster der Männer] Enweri sagt's, ein Herrlichster der Männer, Des tiefsten Herzens, höchsten Hauptes Kenner: Dir frommt an jedem Ort, zu jeder Zeit Geradheit, Urteil und Verträglichkeit.
Sei's in Jahren, sei's schon morgen Sei's in Jahren, sei's schon morgen, daß das Glück sich ... ... wird die Freude thronen – sei's schon morgen, sei's in Jahren oder in Äonen.
An den Herrn von M*p*n in Braunschweig [Welcher sich öffentlich für den Ritter ihrer Muse erklärt hatte.] 1791. Verhelen kann ich Dir's, o Ritter, nun nicht länger, Du stammst in grader Linie Von ...
5. So hast du reiflich dir's erwogen, Und dieses ist das letzte Wort? Dich lockt ein ferner Himmelsbogen, Es treibt dich in die Fremde fort? Doch wird geliebt, wer liebt und bleibet, Wer flieht, verkannt; ...
Drey und fünfzigstes Sonett. Müde bin ich, zu denken, wie ich's trage. Daß mein Gedank' an Euch nicht zu ermüden, Und ... ... Euch. War ich auf falschem Wege, Von Amor, nicht vom Ungeschick, ist's kommen.
5. Treu ohne t: Reu Wer hier nicht, weil er lebt, lebt seinem Gotte treu, Den hilfft nicht nach dem t, das ist: dem Tode, Reu.
Prolog zu Herrn Nicolai's neuester Reisebeschreibung von Obermayer ... ... Kritik ward nun überall Durch Cham's Geblüt verbreitet: Auf Sara's Runzeln, Abram's Bart, Aus Ziegen, Ochsen, Schafe ward ... ... in Effigie In's Angesicht zu speien. Bald fiel's ihm ein, die Dichterschaar ...
Nicolai's Reise, ein Lied nach der bekannten Melodie: ... ... je, Daselbst zu einer jeden Frist, Weil's sein gewohnter Löschtrunk ist. Au weh, au weh, au weh! Nun sieht er staunend Naumburg's Dom, Erwähnt die Bischöfe ...
Meine Sonne a.D. Als es Winter war, hatt ich nur einen Sonnenschein, – dich, Und du warst mir eine ferne Sonne mit seltenen Strahlen. Aber wie waren sie warm und freundlich, Und wie war ich glücklich! ...
FORTSETZUNG ZU S. 94 Es folgten den dunklen pfaden Vom wald am wasser Edelfrau und bürgersknab: die saaten Der sehnsucht jezt in sich: die blumen später. Die flucht ging längs waldhöhlen Von rettenden strömen verschlagen Durch ein bleich mondlicht. Sie kannten ...
Aus dem Frantzösischen: l'adore le merite De la belle Carite Vor 1648. So heb' ich hoch Carithen Verdienst, Sie zu begüten, Himmlisch gantz Ist jhr Glantz, Ihre Brust Meine Lust, Ob ich es gleich verheele ...
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