Einhundert acht und achtzigstes Sonett. Zwölf Frau'n, Sterne vielmehr, froh, unbegleitet, In Züchten müd', sah' ich, und mitten ragen Die Sonn', auf einem Schifflein all' getragen, Wie keines wohl durch Fluthen jemahls gleitet; Nicht gleichet ihm ...
La chiesa sotterranea dei Capucini a Roma Menschen-Gebeine hat man zu Sternen und Blumen verflochten, Von der farbigen Wand grinsen sie zierlich herab; Aufgestapelte Schädel umsteh'n in geordneten Reihen Dämmernde Nischen, worin manches Gerippe sich streckt, Wie im ...
Zweyhundert sieben und siebenzigstes Sonett. Es floh'n, wie Hirsche, meine Tag' unbändig, Den Schatten gleich, und sah'n nicht mehr vom Glücke, Als wenig heitre Stunden, Augenblicke, Die ...
Zweyhundert und siebenzigstes Sonett. Nicht Sterne, die durch heitre Höh'n sich schwingen, Noch feste Kiele über stillen Wellen, Noch durch die Flur bewehrte Kampfgesellen, Noch durch die Büsche muntern Wildes Springen, Noch frische Bothschaft von erwünschten Dingen, ...
TAG-GESANG I So begannst du mein tag: Von verheissungen voll Aus dem kindlichen tale Ein jauchzen erscholl. Du ergingst dich in strahlen Bekränzt und erlaucht Hast dein schimmerndes haar Dann in blüten getaucht. In ...
I Wenn aus der gondel sie zur treppe stieg So liess sie lässig die gewande wallen Und wie nach grollend anerkanntem sieg Des greisen Edlen stütze sich gefallen. Kein sanfter ton verfing in ihrem ohr · Bei festen sass sie ...
NACHT-GESANG I Mild und trüb Ist mir fern Saum und fahrt Mein geschick. Sturm und herbst Mit dem tod Glanz und mai Mit dem glück. Was ich tat Was ich litt Was ...
A Monsieur Monsieur Dreßler mon tres estimé Amy a Schmiedeberg In Eil muß auch noch, werther Freund, Mein Pegasus vor dir erscheinen. Du hast es allzeit wohlgemeint, Ich will es allzeit ehrlich meinen. Die Abendstunde, da wir oft Bey ...
GRÄBER I Ich wandelt in einem lieblichen garten Bepflanzt mit blumen weit und breit Und meine halboffnen augen starrten In seine prunkende herrlichkeit. Und in dem garten in scharen sprangen Weissglänzend nymfen in fröhlichem reihn .. Es trieb ...
Den über den Auftritt des neuen Lehrers, frolockenden, und der ganzen Christlichen Gemeine zurufenden Schallenburgischen Tempel, bey der Antrits-Predigt Herrn M . Kirchners Den 27. April 1732. In andern Namen. ...
I Die kohle glüht · mit dem erkornen rauche Beträufle sie! der guss verfliegt und zischt. Dass er uns in die dichten wolken tauche Wo frommer wunsch mit süsser gier sich mischt! Lass auf dem lüster viele kerzen flammen ...
Als Ihro Hoch-Ehrwürden Herr Johann Albert Fabricius, der H. Schrift Doctor und Professor des Hamburgis. Gymnasii, im 63. Jahre seinen ruhmvollen Abschied aus dem Getümmel dieser Welt nahm, entwarf eine Freundin der Musen ihre Gedanken darüber Im Brachmonat 1736. Ich weiß warhaftig ...
93. M-ars Mars, der guter Lehr und Kunst Trägt viel Haß ... ... Trägt die Kunst in seinem Namen. Eh noch wenig Jahre kamen, Dürffte M bleiben stehn, Ars hingegen fornen gehn.
Madrigal an Herrn M[ichael] Der Schwangern Appetit Ist oftmahls wunderlich. Wenn meine Muse nun nach Tobacksliedern kreißet, So sehnt sie sich nach dem, was Knaster heißet. Das wird ihr wohl von deiner Gütigkeit gewährt; Denn wo sie ihn entbehrt ...
XXIV WEIDENWALD I Ich sass mit Amor an des baches hang · Wir neigten uns zum wasser · er und ich · Er sprach kein wort und blickte nicht auf mich · Er rührte nur die laute wo erklang Ein ...
Ode von der Freundschafft. E.N 1. Vergnüget euch ihr eitlen Sinnen/ Wohin euch die Begierde treibt. Mein Hertz soll einen Schatz gewinnen/ Wo sein Vergnügen ewig bleibt. Denn mein Gemüthe soll die Freundschaft treuer Seelen/ Zu seiner beständigen ...
I Ich forschte bleichen eifers nach dem horte Nach strofen drinnen tiefste kümmerniss Und dinge rollten dumpf und ungewiss – Da trat ein nackter engel durch die pforte: Entgegen trug er dem versenkten sinn Der reichsten blumen last und nicht ...
Auf den Geburts-Tag eines vornehmen Mannes, J.A.P. Den 30. Winterm. 1736. In andern Namen. Ode. Du möchtest, Liebster Vaters-Mund! Mich wohl mit Recht anjetzo fragen: Warum ich ...
I Indes deine mutter dich stillt Soll eine leidige fee Von schatten singen und tod · Sie gibt dir als patengeschenk Augen so trüb und sonder In die sich die musen versenken. Verächtlich wirst du blicken Auf roher spiele ...
Universalhistorie des Jahrs 1773; oder silbernes A.B.C. defekt Am Firmament in diesem Jahr Ist's so geblieben wie es war. Gelehrte setzen fort ihr Spiel Mit dem bewußten Federkiel. Prozesse hatten gut Gedeihn, Und über ...
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Der junge Chevalier des Grieux schlägt die vom Vater eingefädelte Karriere als Malteserritter aus und flüchtet mit Manon Lescaut, deren Eltern sie in ein Kloster verbannt hatten, kurzerhand nach Paris. Das junge Paar lebt von Luft und Liebe bis Manon Gefallen an einem anderen findet. Grieux kehrt reumütig in die Obhut seiner Eltern zurück und nimmt das Studium der Theologie auf. Bis er Manon wiedertrifft, ihr verzeiht, und erneut mit ihr durchbrennt. Geldsorgen und Manons Lebenswandel lassen Grieux zum Falschspieler werden, er wird verhaftet, Manon wieder untreu. Schließlich landen beide in Amerika und bauen sich ein neues Leben auf. Bis Manon... »Liebe! Liebe! wirst du es denn nie lernen, mit der Vernunft zusammenzugehen?« schüttelt der Polizist den Kopf, als er Grieux festnimmt und beschreibt damit das zentrale Motiv des berühmten Romans von Antoine François Prévost d'Exiles.
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