Achtundzwanzigster Gesang Der jammervollen Menschheit jetz'ges Leben So richtend, hatte ... ... Dem Spiel der Engel nur gehört der letzte. All diese Himmelschöre schau'n nach oben Und wirken siegend niederwärts; zu Gott hin Gezogen sind sie ...
Dreiundzwanzigster Gesang So wie der Vogel, der im lieben Laube ... ... welchem Herberg' unsre Sehnsucht nahm. So lange werd' ich's tun, o Himmelsherrin, Als du dem Sohne folgst, und als Durch dich verherrlicht wird ...
Neunte Geschichte Lydia, die Gattin des Nikostratus, liebt den Pyrrhus ... ... Mund aufmachen, und nachdem sie auf beiden Seiten nachgesehen hatte, rief sie aus: »O Nikostratus, wie hast du das nur so lange ausgehalten! Hier auf dieser Seite ...
Dritte Geschichte Bruder Rinaldo schläft bei seiner Gevatterin. Der Mann ... ... dem wir hier sprechen? Wo sind die Mönche, die es nicht ebenso treiben? O Schmach unserer verdorbenen Welt! Sie scheuen sich nicht mehr, dick und fett und ...
Vierte Geschichte Tofano sperrt eines Nachts seine Frau aus dem Hause ... ... ihr dadurch an, daß sie erzählen möge. So begann sie ohne Aufschub: O Liebe, wie groß und gewaltig ist deine Macht! Wie mannigfach sind deine Ratschläge ...
... Entzücken Zugleich durch Ohr und Augen in mich eindrang. O Freud', o Wonn' in Worten nicht zu schildern, Der Liebe ... ... jeder Weide gier'ge Wölfe gehn; O Schutz des Herrn, was zögerst du so lange! ... ... ich schon erkenne, eilen. Und du, o Sohn, der ob der Erdenschwere Noch dorthin wiederkehrst, tu' ...
... und gestatten, daß er sie liebe. O wunderbare Huld des bolognesischen Blutes! Wie warst du immerdar in solcher ... ... und ging ihm zum freundlichen Empfang einige Schritte entgegen. Anichino aber rief: »O du verworfenes Weib, bist du also wirklich gekommen und hast glauben können, ...
XIII. Der Schmerz, der mich durchglühet So brennend und ohn ... ... jammernd immer Mit klagender Geberde, Euch meines Herzens Tiefen zu erschließen. O daß von ihren Füßen Ich säh' die leisen Tritte, Wo Halm' ...
... so anders im Betragen, Daß ich – o Menschensinn! – sie nicht erkannte, Bis ich ihr Wahrheit both mit ... ... mich die Eine, Wär' mir kein Leben traurig mehr und öde; O Herr, laß wieder meine Thränen rinnen!« – Wie, weiß ich nicht ...
XXXI. Auf das Marmorbild einer schönen Frau an ihrem Grabmal. ... ... Schicksal Ein Antlitz auch, das uns das lebensvollste Abbild des Himmels schien. O ew'ges Räthsel Des Menschendaseins! Heut ein Quell erhabner Gedanken, unaussprechlicher ...
... ein Ruin umfangen, Hofft bald durch dich zu heilen jede Wunde. O, treuer Brutus, große Scipionen, Wie muß, wann sie euch kommt, ... ... die grau und weißen, Und all die schwachen, mühevollen Scharen Rufen: »O Herr, hilf, woll' uns nicht verlassen!« Und dort ...
... Klippe sah' das Schiff ich schlagen. O Herzleid, schwer zu tragen! Ein Nu hatt' ihn zur Tief hinabgezogen ... ... schon in Schmerz vergehen. Ein Phönix drauf, deß Flügel beyd' – o Neues! – In Purpur, dessen Haupt in Golde prangte, Als ...
XX. Mein Leben, hofft' ich, würde mir vergehen, ... ... zuwider nun mein Jammer, Mit dem ich Nah' und Ferne gleich beschwere. O Welt! o Wahnes Leere! O Schicksal du! wohin wollt ihr mich ziehen? Ihr Augen, deren Glühen ...
XVII. Von Bild zu Bild, von Berg zu Berg enteile ... ... Sie einst dir ergeben!« Und seufzend frag' ich dann im Weitergehen: »O wird es je, und wie, und wann geschehen?« Wo sich der ...
XXVI. Wohl floh ich oft von meines Lebens Quelle, ... ... immer war zu der Verbannung Stelle Erinnerung und Hoffnung mitgezogen, – Dank dir, o Amor! – neu mich zu beleben. Nun heb' ich ach! die ...
... dein Werde, So lang mein erstes Lieben deckt die Erde! O laß mich wiedersehn den Blick, den schönen, Der eine Sonne stand ... ... an der Freyheit kann ich Lust nicht finden. Ich wein' und ruf': O Pilg'rinn hochgeboren, Sprich, welches Gottes Zorn Band ...
XII. Ein Weib, der Sonn' an Alter gleich zu achten ... ... sie, die schon gelüpft des Schleyers Falten Vor meinem, sprach: »Nun kannst, o Freund, du schließen, Wie schön ich, und erkiesen, Was sich für ...
... Durch süßer Rede Minnen Erheiterung gewinnen, O! Keiner sollt' an Glück sich mir vergleichen, Zumahl könnt' ohne ... ... : »Madonna bittet, darum will ich's wagen!« Die ihr, o heiße Wünsch', in Wahnes Schlinge Mich führet, daß so Hohes ich ...
... die Jungfrau trat entgegen, Die, uns zu größerm Segen, (O könnt' es seyn!) erst würde' noch geboren. Erwäge reiflich, ( ... ... Die vielgestaltig sonst die Welt befangen, Warum von meinen Wangen Nimmst du, o Herr, nicht solches Jammers Zeichen? Träumenden zu vergleichen, ...
XXV. Ich kann nicht schweigen, und doch wird mir bange, ... ... wenig Jahren Nahm sie, um die zum Tod' ich hungrig strebe, Mir, o Canzon', ein unbarmherzig Sterben, Das schönern Leib nicht wußte zu erwerben.
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Diese »Oden für das Herz« mögen erbaulich auf den Leser wirken und den »Geschmack an der Religion mehren« und die »Herzen in fromme Empfindung« versetzen, wünscht sich der Autor. Gellerts lyrisches Hauptwerk war 1757 ein beachtlicher Publikumserfolg.
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
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