Ende des Tages. In bleiernen Lichtes Weben Tanzt und windet ohne Grund Sich schamlos lärmend das Leben, Drum sobald der Erde Rund Von seligem Dunkel erfrischt ist, Wann alles ...
An gewisse »Naturforscher« Das Licht wird leuchten, weil es leuchten muss, Drum knurrt nur immer: Ignorabimus! Transcendental ist nichts in der Natur, Transcendental ist eure Dummheit nur!
2. Auf der Reise Weh! wer machte mich jetzt los ... ... die Nadel brannte tief! Und nun liegt das Herz mir bloß. Drum der lichte Sonnenschein Und des Himmels helles Blau, Blumenduft und Blumentau ...
[Nichts was nur echt historisch ist] Nichts was nur echt historisch ist, Ging je in diesem Land verloren, Drum herrschen zwei Parteien itzt: Die Wichte und die Toren.
[Das all scheint ein zu weites Wort] Das all scheint ein zu weites Wort Für enge Zunftvereine, Drum laßt das all nur immer fort Und nennt euch die gemeine.
[Nicht alles, was wertvoll und hold] Nicht alles, was wertvoll und hold, Ist drum als ein Glück zu besagen. Wer möcht einen Zentner Gold, Müßt er ihn stets auf dem Rücken tragen.
Trutz den Meistern Fliegendes Blat. Drum ihr Gesellen halt euch gut, Zu Hamburg das junge Blut, Thut die Meister scheren; Rommodedom und Faldrida, Thut die Meister scheren. Sagt in vierzehn Tagen auf, Reiset fort ...
Parabel (Herrn Franz von Lenbach zugeeignet.) Herr Lehmann wollt sich malen lan, Hub drum zu Lenbach z'reden an: »Herr Meister, Ihr sollt mich konterfein! Doch solls ein feines Bildnus sein: Ein Bild voll Schönheit, ...
Bruder Fritz An Herrn P. Carpser. Versprechen machet Schuld; drum send' ich dir die Zeilen, Die meine Dichterei zu deiner Lust entwarf. Dafür entdecke mir: Ob sich ein Kranker heilen, Und dem besorgten Arzt die Müh' erleichtern darf ...
Der Pechvogel Ein Stück des Lebens ward verträumt, Das beste ... ... meinen Schritt verdoppeln. Doch sausen sie mir lange gut, Ich andre drum nicht meinen Mut, Und nicht erhitz ich meine Sohlen, Um das ...
P: Du willst hinaus in land und meer manch jahr Die welt erkennen unter kampf und fahr · Ein ungeweihter suchest du das leben Drum schickt es dich zurück und wird nichts geben. Das höchste was von ...
Zopf An Zopfs Gemälden sind die Fehler jedem klar, Und Zopf wird drum ein Arzt, statt daß er Maler war. Itzt kann er's auch bequemer haben; Der Fehler wird bezahlt, und nachher mit begraben.
[Ihr seid zu jeder Zerstörung bereit] Ihr seid zu jeder Zerstörung bereit, Reißt nieder, daß Neues entstehe. Ihr seid damit wohl auf der Höhe der Zeit, Doch ist drum die Zeit auf der Höhe?
Die Stiftung des Klosters Hirsau Helicena eine Witwe war, Reich ... ... Frauen, Sie strebte brünstig, ganz und gar Sich Jesum anzutrauen. Drum warf sie oft sich auf die Knie, Er möcht' ihr offenbaren: ...
100. Kunz und Hinz Kunz. Hinz, weißt du ... ... ? Ein Pfaffe wars, der Berthold heißt. Kunz. Sei drum! so ward mir doch nichts aufgebunden. Denn sieh! Pfaff' oder böser ...
179. Vom Lieben Die Liebe dieser Welt, die endt sich mit Betrüben, Drum soll mein Herz allein die ewge Schönheit lieben.
246. Der Teufel Der Teufel höret nichts als donnern, poltern, krachen; Drum kannst du ihn mit Lust durch Sanftmut töricht machen.
[Mein Freund, Sie sind ein Bösewicht!] Mein Freund, Sie sind ein Bösewicht! Zwar gar so böse sind Sie nicht. Drum bleiben einfach wir beim Wicht.
Das schwere Körblein Musikalisch Rosengärtlein. Sag mir o Mägdelein ... ... Es ist ein Knäbelein, der hat das Herze mein So oftmals sehr betrübet, Drum muß er jezt thun henken, Im Korbe und sich kränken, Bis ...
Bayrisches Alpenlied Ariel's Offenbarungen. S. 211. 207. ... ... Gar vielerley Aest. Mit grünblauer Seiden Ein Kränzlein hängt dran, Drum sollt du wohl meiden Ein anderen Mann. Ja Mädel, sein ...
Buchempfehlung
Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
106 Seiten, 6.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro