34. Erst reicht' Er mir den Wein der Liebe mit Treue dar, ... ... ; Da ward ich trunken, und Er schnellte das Glas der Unbill mir an's Haupt. Mit Wasser in den beiden Augen, und einer Brust, wie ...
31. Dein Aug', das in die Schule ging bei Babel's zauberischem Treiben, Es mög', o Herr, stets eingedenk der trügerischen Künste bleiben! Und jenes Ohr, das einen Ring der Schönheit in das Ohr gehangen, Soll mit dem reichen Perlenschmuck hafisischer Gedichte prangen ...
17. Ob der Liebe zu dem Freunde Tadle mich Betrübten nicht; Geh' mit Männern kranken Herzens Nicht so kleinlich in's Gericht. Weil du Kunde hast, o Ssofi, Von der Wand' ...
68. Wer auch nur monatlang als Fremdling irrt umher, Der wird zum Halme bald, und wenn ein Berg er wär': Und fand der Fremdling auch ein freundlich schirmend' Dach, Denkt er an's Vaterland, entschlüpft ihm doch ein Ach!
18. Wie erzähl' ich die Geschichte Jener Kerze von Tsehĭgīl? ... ... Mein verbranntes Herz befiel? Wenn der Gram mein Herz beenget, Ist's, weil keinen Freund ich fand, Dem von meines Herzens Grame Ich ...
21. Der Paradies und Hölle theilet, Der Knotenlöser, Gott, ... ... Und wehret meiner Noth. Soll dieses Treiben frecher Wölfe Noch länger fortbesteh'n? Lass, Löwe Gottes, mich die Klauen, Die sieggewohnten, sehn! ...
... 42. Als ich Armer in der Seele fühlte deiner Trennung Schmerz, War's als ob man Salz mir streute auf das wundgeschlag'ne Herz; Ich besorgte, eines Tages würden wir geschieden sein, Und du sahst's, am selben Tage stellte sich das Unglück ein.
37. Täglich sinkt mir eine Bürde and'rer Art auf's Herz, Schafft ein and'rer Dorn der Trennung meinem Auge Schmerz; Ich bemühe mich beständig, doch das Schicksal spricht: »And'res gibt es noch, zu welchem dir die Kraft gebricht.«
22. Es tritt in's Auge mir nur stets dein Conterfei, Ich komme immer nur an deinem Gau vorbei; Der Schlaf schmeckt Allen süss zu deiner Zeit; allein Nur in mein Auge kömmt er wahrlich nie hinein.
62. Ich bin ein schwacher Mann, bin sanft und ... ... Indess nur Grösse, Stolz und Dünkel aus dir spricht; Setz'st du auf's Feuer mich, werd ich d'rin sitzen bleiben, Doch setz' ich dich auf's Pferd, bleibst du d'rauf sitzen nicht.
11. Ich schlafe heute Nacht in Blut, aus Gram um dich, ... ... von dem weichen Pfühl des Heiles schlafe ich; Doch schicke – glaub'st du's nicht – dein Traumgebild zu mir, Und wie ich ohne dich geschlafen, ...
12. Sieh', ich sterbe vor Verlangen nach Umarmung und nach Kuss, Sieh', ich sterbe vor Begierde nach des saft'gen Mund's Genuss; Doch was spreche ich noch länger? Kurz und bündig will ich ...
24. Feind wurde jeder Freund der erst die Treue pries, Befleckt hat seinen Saum wer erst ein Reiner hiess; Die Nacht ist schwanger – heisst's –; doch, o der Wunderthat! Wer schwängerte sie denn, da ihr kein ...
50. Ein Liebchen heissen Blut's, ein Sänger, eine Flöte, Ein Fläschchen Wein, ein Ort, der still und ruhig sei! – Und, glüht mir dann der Wein durch Adern und durch Nerven, Begehre ich kein Korn von einem Hatem Tai.
65. Ich will in meinem Herzen treu den Gram um dich bewahren, Will deinen Schmerz in Arzenei für's wunde Herz verkehren: Je mehr du mir das Herz betrübst durch grausames Verfahren, Um desto heisser wird mein Wunsch die Treue zu vermehren.
36. Du, in dessen Sünbül-Schatten Nahrung findet der Jasmin! Nahrung gibt den Perlen Eden's deine Lippe von Rubin. Wie der Lippe, sei der Seele Nahrung stets von dir beschert, Durch des Weines Geist, dem Nahrung in der Tonne wird gewährt.
30. Stets hoffen sollst du auf das Schicksal zwar, Doch, Weiden gleich, vor seinem Wechsel beben. Du sprachst: »Nach Schwarz kann's keine Farbe geben;« Doch wesshalb wurde weiss mein schwarzes Haar?
41. Greife nach dem Glas, das Freuden ist geweiht, und komm; ... ... und komm! Horch dem Feind nicht, der dich heisset bleiben und nicht geh'n; Horch nur mir, der: Auf! dir sage, sei bereit und komm ...
14. Wirst du noch lange Zeit so hart und grausam sein, Und Herzen, ohne Grund, so herben Qualen weih'n? Ein blutgetränktes Schwert besitzt der Mann von Muth, Und selber bist du Schuld, bespritzet dich dein Blut.
56. Behandle, Freund, nicht grausam deinen Feind; Trink' lauter'n Wein und sei vergnügt dabei; Den Rechtlichen gib deinen Kragen Preis, Doch von den Schurken mach' den Saum dir frei.
Buchempfehlung
Die Prosakomödie um das Doppelspiel des Dieners Truffaldino, der »dumm und schlau zugleich« ist, ist Goldonis erfolgreichstes Bühnenwerk und darf als Höhepunkt der Commedia dell’arte gelten.
44 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
428 Seiten, 16.80 Euro