Landstädtchen Die Frauen. Hier ist keine »Prinzessin des Lebens«, keine ... ... auf dem Meere. Das Riesen-Orchestrion sang dazu und brüllte Sturm! Anna sass vis-à-vis. Wir waren allein in den Lüften. Das Orchestrion brüllte. Wir stiegen ...
Die Zwillinge Sie waren ganz gleich – – –. Sie hatten ... ... entscheiden?!« sagte einmal eine Dame. »Das konnte er auch nicht« erwiderte Herr A., »er hat ja eben die Andere genommen!« Das war ein schlechter ...
Die Kellner Mein Vater kam zehn Jahre lang nach einer Geschäftsreise nicht ... ... sein, kein Zwang. »Mein Herr, ich werde Ihnen heute eine ›souppe à la moelle‹ bringen, ich habe nämlich das herrliche Markbein dazu bereits gesehen – ...
Hausball Christiane Sonst tanzte sie ein bischen schwerfällig, so für sich ... ... Sie hatte schöne gesunde ruhige Nerven und war schlank wie ein Bub. Herr P. hatte die Idee, der Tanz müsse wieder »kindlich« werden. Das Ideal ...
Die Zuckerfabrik Ein ungeheurer Hof. An den Mauerpforten sassen die ärarischen ... ... und Gomorrha«. Aber die Zigeuner entflammten eine Welt, in der Friedrich Schiller und L. von Beethoven wie Forellen im Gebirgsbach athmen würden –. Das Fräulein mit ...
Hochzeit In der Kirche brannten riesig lange magere Kerzen an dicken goldenen ... ... unerbittlich und giebt den Genickstich ... Spiele »Kranzel-Jungfrau«! »Notre cousine n'a pas pleuré ...,« sagte Diese nach der Ceremonie. »Warum hätte sie weinen ...
Preisklettern Ich möchte diese Begebenheit aus meiner Jugendzeit, ich war damals ... ... fast für alle Angelegenheiten desselben. Ich kam als Großstädter im Oktober in das Gebirgsdorf R. in Niederösterreich. Eines Tages sagte die junge Wirtin zu mir: »Heute nachmittag ...
Der ewige Jude Deutsche wie Affen wenden hundertmal eine Nuß in der Hand ... ... gottesfürchtige Chateaubriand wird sich gewiß ein Vergnügen daraus machen, einen Itineraire souterrain de Hambourg a Jerusalem zu schreiben. Napoleon auf St. Helena mag zusehen, wie er am ...
Herrensitz in U. Er besaß ein riesiges Gut in U. Man ... ... bei der alles am Schnürchen hätte gehen müssen! Oder so eine leichtsinnige verschwenderische Maitresse à la Pompadour – –?! Sogar die Uhren habe ich noch günstig angebracht!« ...
... Ich selber hasse das. Allein das Leben meiner Nächsten um mich herum geht à rebours. So verordnete ich heute meinem allzu kranken und geschwächten Herzen als ... ... Mann zermalmend ! Ausgeburten aus dem Künstler-Hirne von Gott- E.T.A. Hoffmann, der es manchmal satt hat, 100 Millionen » ...
Alfred Lichtenstein Die Verse des Alfred Lichtenstein I Weil ich glaube, daß ... ... Hoddis, erschienen im ersten Jahr der Berliner Wochenschrift »Die Aktion«. Tatsache ist, daß A.Li.(Wi.) dies Gedicht gelesen hatte, bevor er selbst »Derartiges« schrieb. ...
Lies es aufmerksam Ein Rückfall in »Prodromos« Ein Kultivierter sein ... ... Frechheit und die Stupidität, sie, die ohnedies unermeßlich Nachsichtige, mit 20 elektrischen Bädern à 5 Kronen wieder versöhnen zu wollen! Ich erwarte vom heiligen reinen Leibe ...
Die dumme Lise Die Nacht Ein Herr machte zu dem Fräulein ... ... und unwichtigen Dingen vollgestopften Tag hinein, mit Kinder-Idyllen, Gatten-Liebe, Klavier-Spiel à quatre mains, Promenade, Kommissionen, Lächeln, Fragen und Erwiderungen – – – Alle ...
Locale Chronik Er las im Café diese Notiz aus dem »Extrablatt ... ... Oh maman..« und Madame des Renaud sich zum gehen wandte, rief Madelaine: »Je l'ai fait, moi maman, oh oui, certainement ...«. Und obzwar es Madelaine ...
Verkehr zwischen Menschen Die beiden wohlbestallten Künstler sassen im kleinen Nachtcafé und ... ... sie in sieben Wochen damit komplett fertig sein könne Komplett. Oder sie solle Monatsraten à 20 Gulden zahlen. Oder, noch besser, täglich einen Gulden. Sie einigten sich ...
Das Herz meiner Schwester Lieber Bruder. Du glaubst, dass etwas ... ... das »stille Drängen von Frühlings-Kräften« – – –. Deine Mildred. p.s. Noch Eines vergass ich: »Ob die neu aufzunehmende Köchin jene feinen ...
Tristan und Isolde Das Speisezimmer ist gut erleuchtet, warm. Es wartet ... ... , natürlich Nebengestalten. Sind diese zwei, die in ihrem thierischen Fanatismus Eins werden wollen à tout prix, vielleicht interessant?!« Der Vater, auf Glarys deutend: »La ...
Entschlüsse Aus einem elenden Zustand sich zu erheben, muß selbst mit ... ... die Augen, spanne die Muskeln um sie herum. Arbeite jedem Gefühl entgegen, begrüße A. stürmisch, wenn er jetzt kommen wird, dulde B. freundlich in ...
... Du dumm bist – – –?!« Peter A. erwiderte der Dame: »Ich war in einem Theater!« Alles liegt darin ... ... schweigend. Die Arme der jungen Frau hingen herab wie welk. Peter A. fühlte: »Leben, ich verneige mich vor Dir! Zwei Augen, zwei ...
Ankündigung der Wage Wer mag wohl ohne Lächeln oder Schmollen die Ankündigung ... ... Schrei zu erkennen, und nur auf der bretternen Bühne singt der Schmerz in A-moll. Wenn es Männer gibt, die auch im Kriege der Gedanken Mut ...
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Im Jahre 1758 kämpft die Nonne Marguerite Delamarre in einem aufsehenerregenden Prozeß um die Aufhebung ihres Gelübdes. Diderot und sein Freund Friedrich Melchior Grimm sind von dem Vorgang fasziniert und fingieren einen Brief der vermeintlich geflohenen Nonne an ihren gemeinsamen Freund, den Marquis de Croismare, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Aus dem makaberen Scherz entsteht 1760 Diderots Roman "La religieuse", den er zu Lebzeiten allerdings nicht veröffentlicht. Erst nach einer 1792 anonym erschienenen Übersetzung ins Deutsche erscheint 1796 der Text im französischen Original, zwölf Jahre nach Diderots Tod. Die zeitgenössische Rezeption war erwartungsgemäß turbulent. Noch in Meyers Konversations-Lexikon von 1906 wird der "Naturalismus" des Romans als "empörend" empfunden. Die Aufführung der weitgehend werkgetreuen Verfilmung von 1966 wurde zunächst verboten.
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
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