170. An Hans von Bülow [Santa Margherita bei Genua, Dezember ... ... scheint mir, daß allein der Zustand der Schwangerschaft uns immer wieder ans Leben anbindet. – Also: ich bin, der ich war, jemand, der Sie ...
... Wahrheit ? Und, moralisch geredet, etwas wie Feig- und Falschheit? Unmoralisch geredet, eine Schlauheit? O ... ... In diesem Buche steht eine Antwort darauf, – ein »Wissender« redet da, der Eingeweihte und Jünger seines ... ... es ist sehr wahrscheinlich, daß es so endet , daß ihr so endet, nämlich »getröstet«, wie geschrieben steht, ...
... ist. Deutlicher gesprochen: gesetzt, ein Trieb befindet sich in dem Punkte, wo er Befriedigung begehrt – oder Übung seiner ... ... seinem Durste betastet gleichsam jeden Zustand, in den der Mensch gerät, und durchschnittlich findet er nichts für sich daran, er muß warten und weiter dürsten: eine ...
31 Der Stolz auf den Geist . – Der Stolz ... ... Fabeln geehrt) und sah in dem Geiste das, was uns mit der Natur verbindet, nicht was uns von ihr abscheidet. So erzog man sich in der Bescheidenheit , – und ebenfalls infolge eines ...
115. An Malwida von Meysenbug Rosenlaui, Sonnabend, 4. August ... ... neulich mit zwei polnischen Damen getan, mit denen ich mich innerhalb zweier Wochen förmlich befreundet habe, Mutter und Tochter de Hattowski, der Vater ist russischer General in Tiflis ...
120. An Malwida von Meysenbug Basel, Montag 3. September 1877 ... ... . Haben Sie das Feenweibchen gefunden, welches mich von der Säule, an welche ich angeschmiedet bin, losmacht? Herzlichstes und Gutes voraussendend. Ihnen entgegen F. N.
... selber etwas wie eine Höhle geworden – etwas Verborgenes, das man nicht mehr findet, selbst wenn man ausginge, es zu suchen. Aber man geht nicht ... ... drei Tage Deine Ankunft hier im Hotel erwartet. Es war Besuch aus München angemeldet, man wollte mir nicht sagen, wer; man machte ...
... vielleicht im mündlichen Vortrag noch auf einer höhern Stufe stehen mag –: davon redet jede Seite Deines Buches. Allen denen, welchen es nütze ist Schopenhauer kennenzulernen ... ... kontrollieren wollen, hast Du einen ausgezeichneten Leitfaden in die Hand gegeben; jeder Leser findet außerdem von Dir so manches darin, für das er ...
... Wie sich Dido selbst noch im Hades von Äneas abwendet, weil er ihr untreu geworden, so wird sie sich zwar nicht von ... ... ihn lieben kann, da er sie betrog. So oft sie verzweifeln will, findet sie in der Erinnerung an Don Juans Liebe einen Zufluchtsort und sucht ...
40 Das Grübeln über Gebräuche . – Zahllose Vorschriften der Sitte, ... ... in die heiligste Heiligkeit über. Man denke nicht gering von der hier in Jahrtausenden aufgewendeten Kraft der Menschheit und am wenigsten von der Wirkung dieses Grübelns über Gebräuche ...
... der Empfindung verwandt, mit der jemand bei einem Erdbeben das Zutrauen zu der festgegründeten Erde verliert. Es gehörte eine erstaunliche Kraft dazu, diese Wirkung in ... ... weder unendlich groß noch unendlich klein sein, denn es ist vollendet und eine vollendet gegebene Unendlichkeit ist ein Widerspruch. So schwebt es, begrenzt ...
11 Das Bewußtsein . – Die Bewußtheit ist die letzte und späteste ... ... : oder vielmehr, ohne jenes gäbe es diese längst nicht mehr! Bevor eine Funktion ausgebildet und reif ist, ist sie eine Gefahr des Organismus: gut, wenn sie ...
... Garten umgewandelt ist. Noch ein sehr tiefer Brunnen befindet sich darin, über welchen ein Häuschen gebaut ist. Dieser Garten ist von ... ... bei der Entstehung der Burg sehr wichtiger Ort. – Noch ein altes Burgverlies befindet sich da, auf dessen Rücken die Bewohner der Burg kleine ... ... Langsam tauchte die Sonne unter; ihre letzten Strahlen vergoldeten die Türme von Naumburg und Goseck. Jetzt wurde es ...
161 Schönheit gemäß dem Zeitalter . – Wenn unsere Bildhauer, Maler ... ... im Banne ihrer Moral des Maßes, die Schönheit als Apollo vom Belvedere sahen und bildeten. Wir sollten ihn eigentlich häßlich nennen! Aber die albernen »Klassizisten« haben ...
... und die andere, die von oben beherrscht wird, scheidet.« Der Philosoph schien sich sehr erhitzt zu haben: ... ... allein empfundene scheue Ehrerbietung; für den, der eine solche Beobachtung empörend findet, sei hinzugesetzt, daß diese Brücke oftmals von der entfernten Verehrung zur persönlichen ... ... waren wir im Begriff, den Philosophen anzureden, als er sich plötzlich gegen uns wendete und mit milderer Stimme begann: ...
... Ausrede zu handeln, welche dann angewendet wird, wenn von irgendeiner Seite her dem Gymnasium die Befähigung, zur Bildung ... ... das ganze Bildungsziel des Gymnasiums preis: denn der wissenschaftliche Mensch und der gebildete Mensch gehören zwei verschiedenen Sphären an, die hier und da sich in ... ... an die jungen Seelen heranzubringen, und nennen das Resultat ohne weiteres mit einem unbeanstandeten Euphemismus ›klassische Bildung‹. Mag sich ...
... die geheime Sprache verstehen, die dieser verschuldet Unschuldige vor sich selbst führt: dann würdet ihr auch das innere Wesen ... ... in eine ironische Skepsis. Er entkleidet seine Kämpfe ihrer Wichtigkeit und fühlt sich bereit zu jeder wirklichen, wenn ... ... beginnt. Dies ist der schuldlos Unschuldige: denn wer hat ihm die unerträgliche Last aufgebürdet, allein zu stehen? ...
... einen teilnehmenden Ausruf: »Ach, davon nimmt sie ihren Tod!« Ästhetisch geredet, ist das nun durchaus richtig. ... ... Tod, so hieße das so viel als: er hat mich gemordet! ein Ausdruck, der zu der gewaltigen Bewegung ihres Innern vollkommen stimmt; ja, sie findet in demselben eine gewisse Linderung. Aber das Leben folgt nicht genau ...
... daß aber doch ein Rest bleibt, der noch nichts Verwandtes in der Seelenwohnung findet und deshalb allein sich hier einlogiert, recht oft zur Unlust der alten ... ... von allen Seiten neue Gäste in das allen offenstehende Haus und der eben Alleinstehende findet viele und edle Verwandte. Aber es ist wundersam; nicht ...
... Menschen und redet ihm viel übler nach als je, ja man findet schon das Vorhandensein des Schmerzes als eines Gedankens kaum erträglich und macht ... ... die unvermeidlichen Mückenstiche der Seele und des Leibes als gar zu blutig und bösartig befindet und in der Armut an wirklichen Schmerz-Erfahrungen am liebsten ...
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Das bahnbrechende Stück für das naturalistische Drama soll den Zuschauer »in ein Stück Leben wie durch ein Fenster« blicken lassen. Arno Holz, der »die Familie Selicke« 1889 gemeinsam mit seinem Freund Johannes Schlaf geschrieben hat, beschreibt konsequent naturalistisch, durchgehend im Dialekt der Nordberliner Arbeiterviertel, der Holz aus eigener Erfahrung sehr vertraut ist, einen Weihnachtsabend der 1890er Jahre im kleinbürgerlich-proletarischen Milieu.
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