Anbauen

[267] Anbauen, verb. reg. act. 1) Den Anfang mit dem Baue einer Sache machen, in einigen Bedeutungen dieses Wortes. Eine Lehde anbauen, ein wüstes Stück Land zum Fruchtfelde machen. Ein wüstes Dorf wieder anbauen. Korn, Gerste, Hirse anbauen. 2) Sich an einem Orte anbauen, sich daselbst häuslich niederlassen. 3) Figürlich. Seinen Verstand in der Jugend anbauen, durch nützliche Kenntnisse bereichern. Eine reiche und angebauete Sprache, eine ausgebildete. 4) Durch Bauen mit etwas verbinden. Einen Flügel an einem Hause anbauen. Es ist noch ein Zimmer angebauet worden. Auch bey den Bildhauern,[267] einen Vorsprung anfügen, eine Bilderzierath anbringen. 5) Wenn das Wasser Land an einen Ort ansetzet, so sagt man gleichfalls, daß es ein Stück Landes anbaue. So auch die Anbauung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 267-268.
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