Äther, der

[458] Der Ǟther, des -s, plur. car. von dem Griechischen αιθƞρ 1) Diejenige feine, flüssige und elastische Materie, mit welcher der ganze unermeßliche Raum des Himmels angefüllet seyn soll; die Himmelsluft. Ingleichen in weiterer Bedeutung, eine jede elastische und flüssige Substanz, welche subtiler als die Luft ist. Daher das Bey- und Nebenwort äthērisch, welches einige neuere Dichter für himmlisch, eingeführet haben. 2) In der Chymie ist es ein weißer, durchsichtiger und höchst flüchtiger flüssiger Körper, von einem durchdringenden Geruche, welcher das Mittel zwischen dem Weingeiste und Öhle hält. Man bereitet ihn aus dem Weingeiste mit Vitriol- Salpeter- Salz- oder Essigsäure, da er denn die Nahmen Vitriol-Äther, Salz-Äther, Essig-Äther u.s.f. bekommt. Der Chymist Frobenius bereitete ihn 1730 zuerst, und legte ihm wegen seiner Flüchtigkeit diesen Nahmen bey. Andere nennen ihn Naphtha.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 458.
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