Aufsprießen

[539] Aufsprießen, verb. irreg. neutr. (S. Sprießen,) welches das Hülfswort seyn erfordert, und eigentlich von den Pflanzen gebraucht wird, da es denn so viel bedeutet, als aus der Erde hervor kommen.


Wo pfleget unter deinen Füßen

Das junge Veilchen aufzusprießen?


Dieses Verbum stammet eigentlich aus der Oberdeutschen Mundart her, und ist im Hochdeutschen nur in der höhern und dichterischen Schreibart üblich. Figürlich wird es auch von einer jeden allmählichen Art des Entstehens gebraucht, welche mit dem Hervorkommen der Pflanzen verglichen werden kann. S. auch Aufsprossen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 539.
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