Aufstecken

[541] Aufstècken, verb. reg. act. 1) Mit Nadeln in die Höhe stecken; in Oberdeutschland aufhäfteln, aufspäneln. Ein Frauenzimmerkleid aufstecken, welches an einigen Orten vermittelst großer Aufstecknadeln geschiehet. Ja es werden solche lange Kleider auch wohl selbst Aufsteckkleider genannt. Bey den Buchbindern sind die Aufstecknadeln lange Nadeln, welche durch den Bund gesteckt werden, wenn das Buch beschnitten werden soll. 2) Auf etwas, besonders auf einen höhern Ort stecken. Ein Licht aufstecken, auf den Leuchter. Eine Flagge aufstecken, sie oben an dem Mastbaume befestigen. Das Bajonett aufstecken, auf das Gewehr. Den Pferden Heu aufstecken, auf die Raufe. So auch die Aufsteckung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 541.
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