Ausschroten

[640] Ausschroten, verb. reg. act. außer daß es im Particip. Pass. ausgeschroten hat.

1. Von schroten, nagen, heraus nagen oder fressen; doch nur in einigen Fällen, in den gemeinen Mundarten. Die Mäuse schroten den Käse aus, fressen ihn hohl.

2. Von schroten, wälzen, heraus wälzen. Ein Faß Bier ausschroten, aus dem Keller. Daher figürlich an einigen Orten, Bier ausschroten, faßweise verkaufen; im Gegensatze des Ausschenkens. Es kommt die Zeit, daß ich ihnen will Schröter schicken, die sie ausschroten sollen, aus dem Lande treiben, Jer. 48, 12, ist eine andere, aber im Hochdeutschen ungewöhnliche Figur. Daher die Ausschrotung, und an einigen Orten auch der Ausschrot, für die Handlung des Ausschrotens, in der zweyten Bedeutung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 640.
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