Begierig

[801] Begierig, -er, -ste, adj. et adv. sinnlich verlangend, Begierde habend, am häufigsten mit dem Vorworte nach. Begierig nach Ehre, nach Ruhm, nach Reichthum. Nach nichts als nach der Herrschaft begierig seyn. Begierig zu streiten, zu sterben, zu siegen. Wie begierig blieb mein Auge auf allen deinen Schönheiten haften! Dusch. Ein begieriger Mensch, ein begieriges Verlangen.

[801] Anm. Man hat von diesem Worte auch noch das einfache gierig; allein es ist im Hochdeutschen nur im nachtheiligen Verstande üblich. S. Gierig. Begierig mit dem Genitiv kommt im Hochdeutschen wenig mehr vor. Daher das Hauptwort die Begierigkeit, für starke Begierde; aber begierlich, und Begierlichkeit, ungeordnete Begierden besonders nach zeitlichem Vermögen auszudrucken, sind veraltet. S. Begehrlich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 801-802.
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