Beinwell, das

[824] Das Beinwêll, des -es, plur. inus. 1) Ein Nahme der Osteocolla, oder des so genannten Beinbruches. S. dieses Wort. 2) Ein Nahme der Wallwurz oder so genannten Schwarzwurz, Symphytum officinale, L. welche ein gutes Wundkraut ist, und vornehmlich in Beinbrüchen gelobet wird. S. Schwarzwurz. Die letzte Sylbe in beyden Nahmen ist vermuthlich das Wort wohl, welches in den ältesten Mundarten auch wall und well lautet. Pater eius nobilium nobilissimus Walo est dictus, qui lingua Austrasiorum est bonus, heißt es in einer alten Schrift von dem heil. Aderaldus, bey dem du Fresne v. Walo. Beinwell bedeutet also in beyden Fällen so viel als Beinheil, das ist, ein Product, welches in den Beinschäden heilsam ist, welches auch mit der gemeinen Meinung von beyden überein kommt. S. Wohl. Im Böhmischen wird die Osteocolla gleichfalls Kostjwal genannt, von Kost, ein Knochen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 824.
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