Bethauen

[937] Bethauen, verb. reg. act. 1) Mit Thau benetzen, in welcher Bedeutung doch das Participium bethaut am üblichsten ist. Die bethauten Fluren des Frühlings. Von Morgenroth bethaut, Hall. Auch figürlich, besonders bey den Dichtern der vorigen Zeiten.


[937] Der Himmel selbst der früh mit Segen dich bethauet,

Can.


Laß mich mildiglich bethauen

Deines Segens Überfluß,

Can.


Wenn ein Monarch sie pflegt, und Gnade sie bethauet,

Uz.


2) * Aufthauen, schmelzen machen, in welcher im Hochdeutschen ungewöhnlichen Bedeutung Opitz sang:


Sonne deren schönes Licht

Nunmehr Eis und Schnee bethauet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 937-938.
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