Bücken

[1245] Bücken, verb. reg. recipr. den eigenen Rücken biegen. Sich bücken etwas aufzuheben.


Indem nun Sylvia sich nach dem Bande bückt,

So küßt sie ihn geschwind,

Gell.


Gebückt gehen. Besonders von der Neigung aus Ehrerbiethung. Sich vor einem bücken. Sich tief, sich bis zur Erde bücken. In dieser Bedeutung sind in der anständigern Sprechart sich neigen, sich verbeugen, und sich beugen üblicher.

Anm. Bücken, Nieders. bukken, Dän. bukke, im Oberdeutschen gleichfalls bucken, ist das Intensivum von biegen oder beugen, wie placken von plagen, nicken von neigen, und andere mehr. Bey dem Ottfried bedeutet bouhnan mit dem Kopfe nicken, innuere. Die gemeinen, besonders Oberdeutschen Mundarten, machen von diesem Worte ein neues Frequentativum buckern, wofür andere kauern sagen: sich auf die Erde buckern, sich mit gebogenen Knien auf die Erde setzen. Einem ein Bein buckern, bedeutet eben daselbst, ihm ein Bein unterschlagen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1245.
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