[1330] 2. Der Christ, (sprich Krist, und so in allen folgenden Zusammensetzungen,) des -en, plur. die -en, Fämin. die Christinn. plur. die -en, ein jeder, der auf den Nahmen Christi getaufet ist, und sich zu der von ihm gelehrten Religion bekennet; im Gegensatze eines Unchristen. Ein Christ seyn, werden. In engerer Bedeutung, der der Religion Christi gemäß lebet. Ein rechter Christ, ein wahrer Christ; im Gegensatze der Schein-Christen, oder Nahmen-Christen, und in den niedrigen Sprecharten der Maul-Christen. Schon zu der Apostel Zeiten wurden die Nachfolger Christi nach seinem Nahmen Christen genannt. Im Deutschen kommt diese Benennung zuerst bey dem Kero vor, wo er im Dativo Christunemu, dem Christen, lautet. Bey dem Willeram lautet er im Singular Christa, bey dem Notker im Plural Christana, im Schwabenspiegel aber schon Cristen. Weil man ehedem so wohl im Ober- als Niederdeutschen, als auch im mittlern Lateine und in andern Sprachen das Zeitwort christen, Nieders. karsten, Latein. christianare, im Alt-Französ chretienner, hatte, welches zum Christen machen und in engerer Bedeutung taufen bedeutete, so kommt Christ, noch mehr aber Christenheit in den mittlern Zeiten zuweilen[1330] auch für die Taufe vor. Im Böhmischen bedeutet krest und krtjti, und im Engl. to christen noch jetzt taufen.
Adelung-1793: Christ-Tag, der · Heuchel-Christ, der · Wider-Christ, der · Christ-Schein, der · Christ-Abend, der · Christ-Dorn, der · Christ-Monath, der