Elritze, die

[1794] Die Êlritze, plur. die -n, vornehmlich in Sachsen, der Nahme eines eßbaren kleinen Bach- und Flußfisches, welchem Linné zu dem Geschlechte der Karpfen rechnet; Cyprinus Phoxinus, L. In Oberdeutschland wird dieser Fisch Pfrill, Pfrüll, Pfellen, ingleichen Bambele, Bachbambele und Haselung genannt; eine Menge anderer Nahmen zu geschweigen, die bey dem Geßner angetroffen werden.

Anm. In dem Munde des großen Haufens lautet dieser Nahme bald Elleritz, bald Eldritz, bald Elderisse, bald wieder anders. Die Abstammung muß entscheiden, welche Sprechart die wahre ist. Einige behaupten, daß dieser Fisch den Nahmen von den Ellern oder Erlen habe, deren Same ihm eine angenehme Speise ist. Alsdann müßte er billig Elleritz oder Ellritz heißen. Allein, da dieser Fisch in Norwegen Elveritze genannt wird, weil er nur allein in den Elven oder Strömen gefangen wird, so leitet man ihn wahrscheinlicher von diesem Worte her. Nur die letzte Hälfte bedarf noch einer Aufklärung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1794.
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