Feind

[86] Feind, adverb. Haß empfindend, mit den Zeitwörtern seyn und werden, und der dritten Endung des Gegenstandes. Josephs Brüder wurden ihm feind, 1 Mos. 37, 4. Sennaherib war feind den Kindern Israel, Tob. 1, 18. Jedermann ist ihm feind. Sie sind einander feind, hassen einander. Ich bin keinem Dinge so feind als der Lügen.

Anm. Dieses Wort ist eigentlich ein Beywort, welches aber nur als ein Nebenwort gebraucht wird. Es ist in der Sprache des täglichen Umganges am üblichsten, wo man auch den Comparativ gebraucht. Da wurden sie ihm noch feinder, 1 Mos. 37, 5. Einem spinnefeind, todtfeind seyn, drucken im gemeinen Leben einen hohen Grad des Hasses aus. Siehe das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 86.
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