Gehässig

[491] Gehässig, -er, -ste, adj. et adv. 1) Haß habend, bey sich empfindend, für das veraltete hässig. Einem gehässig seyn, ihn hassen. Einem gehässig werden. Sich jemanden gehässig machen, zum Feinde.


Gehässig haben sie mein Leben

Mit Worten voller Gift umgeben,

Opitz Ps. 109.


Die längst des Sultans Geitz feind und gehässig waren,

Weiße.


Gehässiger Weise, feindseliger Weise. 2) In leidendem Verstande, was gehasset wird, verhaßt. Sich bey jemanden gehässig machen. Eine gehässige Sache.

Anm. Das einfache hässig kommt noch bey dem Opitz vor: Der Wahrheit hässig seyn. Ehedem lautete dieses Wort auch nur gehaß. Si ist mir ane schuld gehas, Walther von Klingen. Dur das wan si der minne sint gehas, Heinrich von Veldig.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 491.
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