Geile (1), die

[508] 1. Die Geile, plur. die -n, die kugelförmigen Samenbehältnisse der Zeugungsglieder bey dem männlichen Geschlechte der Menschen und Thiere; die Hoden. Einem Thiere die Geilen ausschneiden.[508] Auch bey dem weiblichen Geschlechte die so genannten Eyerstöcke, welche auch Geburtsgeilen genannt werden. In dem gemeinen Sprachgebrauche der Hochdeutschen kommt dieses Wort nicht vor, wohl aber zuweilen in Schriften. Im Oberdeutschen scheint es üblicher zu seyn. S. 1 Geilen und Bibergeil. Anm. Im Schwed. Gäll, im Wallis. Caill, im Franz. Couillon, im Ital. Coglione, im Lat. Coleus und Coles; nicht so wohl von dem vorigen Worte geil, als vielmehr von der runden kugelförmigen Gestalt; S. Gallapfel, 1 Galle und Kugel. Im Hebr. bedeutet כליזת die Nieren.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 508-509.
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