Klammer, die

[1600] Die Klammer, plur. die -n, ein Haken, oder ein mit Haken versehenes Werkzeug, etwas damit fest zu halten, oder zu befestigen; in welchem Verstande es doch nur noch einen geraden, an beyden Enden nach einem rechten Winkel gekrümmten eisernen Haken bezeichnet, dessen sich vornehmlich die Zimmerleute bedienen, Stücke Bauholz auf eine kurze Zeit damit zu befestigen; der Klammerhaken, Holzhaken, Österreich. Klampfe, Nieders. Klammhaken. Im Bergbaue hat man Fahrtklammern, welche in das Gevierte über einen Schacht geschlagen werden, damit sich die Bergleute daran erhalten können. In weiterer Bedeutung wird in einigen Oberdeutschen Gegenden das bewegliche Eisen an einer Thür, welches auf den Kloben passet, und vor welches das Vorlegeschloß geleget wird, eine Klammer genannt. In Ober- und Niedersachsen heißt es mit einem nahe verwandten Worte eine Krampe, im Österreich. die Narb, in Regensburg die Anlege.

[1600] Anm. Im Dän. Klammer, im Schwed. Klaemmel, Kraemmel, im Pohln. Klamra. Die Endsylbe -er bedeutet ein Werkzeug. Die erste Hälfte ist das veraltete klammen, fest halten, verbinden. S. Klamm, Klimmen, Klampe, Klaue, Krampe u.s.f. Große mit starken Klauen versehene Raubvögel werden von eben diesem Zeitworte im Nieders. Klammvögel genannt; im Sachsensp. klemmende und krimmende Vögel. Im Holländ. ist Klamme, Klampe ein Haken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1600-1601.
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