Koben, der

[1677] Der Koben, des -s, plur. ut nom. sing. ein Wort, welches überhaupt einen hohlen Raum, ein hohles Behältniß bedeutet, und noch in verschiedenen Fällen gebraucht wird, so wohl ein kleines enges Gebäude, als auch ein kleines niedriges Zimmer zu bezeichnen. In der Landwirthschaft, besonders Niedersachsens, ist der Koben oder Schweinskoben ein besonders gebaueter, oder an einem andern Gebäude angebaueter Schweinstall, besonders ein solches erhöhetes Gebäude, Schweine darin zu mästen. Kälberkoben, ein Verschlag in einer Ecke, Kälber darein zu stallen; in der Lausitz Koe. Im Oberd. ist der Kobel ein Taubenhaus, Engl. Pidgeons-Cove.

Anm. Im Nieders. Kave, Kaven. Es gehöret zu dem großen Geschlechte derjenigen Wörter, welche einen hohlen Raum, cavum, bezeichnen, und so wohl mit den Blase- als andern Ableitungskanten, in der Deutschen und den verwandten Sprachen sehr zahlreich sind. Im Schwed. ist Kofwa eine Hütte, Angels. Cofa, Cofe, Isländ. Kofe. Im Wallach. ist Guba das Ofenloch, im Böhm. Kowarna ein Gebäude, eine Werkstätte, im Griech. καπονƞ eine Krippe, im Franz. Gavon eine kleine Kammer im Hintertheile des Schiffes, im Alban. Koba ein Topf, im mittlern Lat. Gabia ein Käfich, Cova und Cuva eine Höhle. S. Kaue, Kabuse, Käfich, Kobel, Kober, Koffer, Kübel, Kuse, Kopf, Haube, Kiefe, Keubel, Schoppen, und andere mehr. Die Hebr. חבא, verbergen, und כפף, bedecken, sind so wie das Griech. κωος, eine Höhle, genau damit verwandt. In einigen Gegenden ist es weiblichen Geschlechtes, die Kobe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1677.
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