Köhlerglaube, der

[1686] Der Köhlerglaube, des -ns, plur. inus. in der Theologie, die Gewohnheit, in Religionssachen auf das bloße Zeugniß anderer Menschen, ohne eigene Überzeugung zu glauben. Die Benennung rühret aus einer Erzählung in der Römischen Kirche her, da der Teufel einmahl einen Köhler versucht und ihn gefragt haben soll, was er glaube, worauf dieser geantwortet, was die Kirche glaube, und als der Teufel weiter gefragt, was denn die Kirche glaube, so habe er geantwortet, was ich glaube; durch welchen Zirkel er den Teufel verwirret und beschämet habe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1686.
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