Kothsaß, der

[1735] Der Kōthsáß, des -ssen, plur. die -ssen, im Niedersächsischen und einigen Obersächsischen Gegenden, der Besitzer eines Kathes oder Kothes auf dem Lande, ein Hintersättler, S. Köthener. In einigen Niedersächsischen Gegenden mit der gewöhnlichen Verwechselung des s und t auch Kossat, Kossät, in der Mark Brandenburg Kotze. In Baiern wird ein Kothsaß ein Köbler, in Österreich ein Viertellöhner, Söldener, Hofstätter genannt. Im Braunschweigischen ist auch der Nahme Baudeling, Bodeling üblich, von Baud, Bot, ein kleines Haus, womit das Schwed. Bodiaete, und mittlere Lat. Bordelarius, von Bordellus, ein geringes Haus, überein kommt. Im mittlern Lat. auch Cossatus, Cotsetus, Casatus, Cosoez. S. das Koth.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1735.
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