Krokodill, der

[1793] Der Krokodill, des -es, plur. die -e, ein Amphibium der wärmern Länder, welches einer Eidexe gleicht, nur daß es mit einem festen Panzer bedeckt, ungleich größer ist, und zuweilen Menschen verschlucken kann; Lacerta Crocodilus L. Der Kaiman und Alligator, welchen letztern Henisch Allegarden nennt, sind Arten desselben. Der Nahme ist Griechisch, von Κροκος, Safran, und δειλειν, fürchten, weil dieses Thier den Safran scheuet. Von einigen Schriftstellern wird es unrichtig im ungewissen Geschlechte das Krokodill genannt. Die Gewohnheit, aus boshafter Absicht erdichtete Thränen Krokodills-Thränen zu nennen, gründet sich auf eine Erdichtung, daß der Krokodill, wenn er Menschen an sich locken wolle, sie zu verschlingen, wie ein Kind zu weinen pflege.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1793.
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