Mandel (1), die

[46] 1. Die Mandel, plur. die -n, ein Werkzeug, das gewaschene und getrocknete leinene Geräth und andere Zeuge durch hin und her bewegen damit glatt und weich zu machen. Es bestehet aus einem starken hölzernen Gerüste, in welchem ein mit Steinen beschwerter beweglicher Kasten über die auf die Mandelhölzer oder zwey runde hölzerne Walzen gewundene Wäsche hin und her gezogen wird. Sie wird in andern Gegenden die Mange, die Mangel, noch häufiger aber die Rolle genannt. S. Mange. Ein kleineres Werkzeug dieser Art ist unter dem Nahmen des Mandelholzes bekannt, S. dieses Wort.

Anm. Da Mand in einigen Gegenden einen Korb bedeutet, so könnte man glauben, daß mit dieser Benennung zunächst auf den mit Steinen gefüllten Kasten gesehen würde, welcher das Hauptstück dieser Maschine ist. Allein es ist glaublicher, daß die Bewegung der Grund der Benennung ist, und da würde es zu unserm mahnen, so fern es eigentlich ziehen bedeutet, gehören, Schwed. mana, und vermittelst der Ableitungssylbe -el ein Werkzeug bedeuten, welches hin und her gezogen wird; wenn nicht vielmehr den cylindrischen Walzen dieser Nahme zunächst zukommt. Im mittlern Lat. ist Mandalus ein Riegel.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 46.
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