Maßgebung, die

[100] Die Māßgêbung, plur. inus. gleichfalls von der R.A. Maße geben, die Art und Weise einer Sache vorschreiben. 1) Eigentlich, wo man es nur mit dem Vorworte ohne gebraucht. Aber warum schaffen sie ihn nicht ohne Maßgebung (unmaßgeblich) fort? Gell. ohne ihnen etwas vorzuschreiben. Aber, ohne Maßgebung, wissen sie denn schon, ob ich das auch für ein Glück halte? ebend. 2) Figürlich, wie Maßgabe, das Verhältniß. Die Menschenliebe Gottes kann sich nur nach Maßgebung der Empfänglichkeit des Gegenstandes äußern. Ich werde dich nach Maßgebung deiner Verdienste belohnen. Die R.A. Maße geben, die Art und Weise, die Einschränkung bestimmen oder vorschreiben, kommt im Hochdeutschen wenig mehr vor. Im Oberdeutschen hat man auch das Hauptwort der Maßgeber, welcher Vorschriften ertheilet, die Art und Weise einer Handlung dem andern vorschreibt. S. die Maße I. 2).

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 100.
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