Mehlbaum, der

[143] Der Mêhlbaum, des -es, plur. die -bäume, der Nahme verschiedener Staudengewächse, welche mehlichte Früchte oder Beeren tragen. 1) Einer Art des Hagedornes, welche in der Schweiz und den nördlichen Gegenden Europens einheimisch ist, und rothe, süße, aber unschmackhafte Beeren träget; Crataegus Aria L. Mehlbeerbaum, Meerkirschbaum, Atlaßbaum, Speyerlingsbaum, Weißläuben, Sperberbaum. Seine Beeren sind unter dem Nahmen der Mehlbeeren, und Mehlfäßchen bekannt. 2) Des Weißdornes, Crataegus Oxyacantha L. welcher auch Hagedorn und Mehldorn heißt. Seine mehlichten Beeren sind gleichfalls unter dem Nahmen der Mehlbeeren, Mehlfäßchen, unsrer lieben Frauen Birnlein bekannt. 3) Des Schlingbaumes, Viburnum Lantana L. welcher gleichfalls Mehlbeerbaum, und Faulbaum heißt, so wie seine Beeren Mehlbeeren, Schling- oder Schlungbeeren, Haubeeren, Kaulbeeren, Schießbeeren, Patschernen, Scherpken genannt werden. 4) Der Amerikanische und Afrikanische Mehlbaum, Lantana Camara und [143] Lantana Africana L. trägt eine mehlichte Steinfrucht, welche eine zweyfächerige Nuß enthält.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 143-144.
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