Mondraute, die

[273] Die Mondraute, plur. inus. eine Pflanze; Osmunda Lunaria L. Mondkraut, Eisenbrech. Sie hat den Nahmen vermuthlich von den Blättchen des gefiederten Blattes, welche einander gegen über stehen und die Gestalt eines halben Mondes haben; obgleich andere vorgeben, daß sie bey zunehmendem Monde alle Tage ein Blatt bekomme, bey abnehmendem Monde aber täglich eines verliere. Sie wächset auf den Weiden und an erhabenen Orten, blühet im May und Junius, und verschwindet sodann plötzlich. Ein anderes Gewächs, welches in den Gärten unter dem Nahmen des Griechischen Mondkrautes oder Silberblättchens bekannt ist, und Schoten träget, hat den Nahmen vermuthlich von dem silberfarbenen Glanze, von welchem das Innere seiner Schoten schimmert, von man, hell, glänzend, S. Mond Anm.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 273.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika