Reut, das

[1094] Das Reut, des -es, plur. die -e, ein nur noch zuweilen und in einigen Gegenden übliches Wort, einen durch Ausreutung des Gehölzes urbar gemachten Acker zu bezeichnen, welcher auch das Gereut, Reutfeld, Reutland, und nach der Niederdeutschen Mundart Rode, Rodeland, ingleichen Neubruch genannt wird. Von dem folgenden Zeitworte reuten. Es gibt in Deutschland eine große Menge eigenthümlicher Nahmen von Dörfern, Flecken u.s.f. in welchen sich dieses Reut, und im Niederd. Rode befindet, z.B. Neureut, Kaisersreut, Abtsreut u.s.f. aus welchen denn erhellet, daß die Gegend wo solche Örter liegen, ehedem ein Wald gewesen, und erst durch dessen Ausreutung urbar gemacht werden müssen. In vielen solcher Nahmen ist dieses -reut in -rüt, -rot, -ried, -rieden, -rieth, -kreut u.s.f. übergegangen, wovon Frisch eine Menge von Beyspielen anführet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1094.
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