Scharbe (2), die

[1359] 2. Die Scharbe, plur. die -n, 1) Eine Art Pelikane, welche in andern Gegenden Wasserrabe genannt wird; Pelecanus Carbo L. Französ. Cormoran, in Norwegen Skarv. Schon Notker nennt den Pelikan Scarba, der noch ältere Rabin Maurus gebraucht Scarba von einem Taucher, und in der Monseeischen Glosse wird Ibis durch Scariba übersetzt. Auch Geßner beschreibt unter dem Nahmen Scharb einen Wasservogel, welchen er Tauchreiber nennet. Dem Lateinischen Nahmen Carbo fehlet nur der Zischlaut. 2) Eine Art wilder Änten, welche auch Baumänte, Eisänte und goldäugige Änte genannt wird, Anas claugula L. führet in einigen Gegenden gleichfalls den Nahmen der Scharbe.

Anm. In beyden Fällen ist es vermuthlich eine Nachahmung des natürlichen Geschreyes dieser Vögel, um welches willen auch das Bläßhuhn, Fulica atra L. in einigen Gegenden Kritschschärbe genannt wird, es müßte denn seyn, daß die kohlschwarze Farbe eines oder des andern dieser Vögel zu ihrer Benennung[1359] Anlaß gegeben, da denn Schärbe, Carbo und das Französ. Charbon zusammen gehören würden. S. 1 Schar.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1359-1360.
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