Schmatzen (2)

[1559] 2. Schmatzen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, denjenigen hellen Schall mit dem Munde hervor bringen, welchen dieses Zeitwort ausdruckt, und welcher gemeiniglich eine ungesittete Art des Essens begleitet. Die Schweine schmatzen, wenn sie essen. S. Schmausen. Eben dieser Laut entstehet auch durch eine derbe ungesittete Art des Küssens: jemanden küssen, daß es schmatzt; daher dieses Wort auch im gemeinen Leben für küssen gebraucht wird. S. Schmatz. Daher das Schmatzen.

Anm. Im Ital. schiamazzare, im Nieders. in beyden Fällen mit einem andern Endlaute schmacken, Engl. to smack. Siehe Schmecken. Nach einer ähnlichen Onomatopöie ist im Pohln. smazze rösten, kreischen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1559.
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