Schnarre, die

[1588] Die Schnarre, plur. die -n, ein schnarrendes Ding. So wird das hölzerne Werkzeug, welches die Nachtwächter an einigen Orten führen, und womit man auch die Sperlinge aus den Gärten und Feldern zu verscheuchen pflegt, die Schnarre, und wenn es größer ist, die Schnurre genannt. Im Oberdeutschen heißt es die Ratel, die Ratschen. Eine Garnwinde ist im Niedersächsischen unter dem Nahmen einer Schnarre bekannt. Verschiedene Arten von Vögeln sind wegen ihrer schnarrenden Stimme gleichfalls unter diesem Nahmen bekannt, dahin denn die Schnarrdrossel, ferner eine Art Wachteln mit langen Beinen, welche auch Schnarrwachtel heißt, ingleichen der so genannte Wachtelkönig gehören, welcher letztere auch Schnerf, Heckschnarre und Thauschnarre genannt wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1588.
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