Schöne (2), die

[1624] 2. Die Schöne, plur. car. das Abstractum von schön, der Zustand, die Eigenschaft eines Dinges, da es schön ist; die Schönheit. Bey dem Ottfried Scone und Sconi. Ir Schoene lengert mir den tod, Markgr. Heinrich von Meißen, und bey allen Schwäbischen Dichtern sehr häufig.


Sy sey auch bekleyd

Mit Schön und Schicklicheyt,

Theuerd. Kap. 25.


Seine Schöne wird verzehret wie von Motten, Ps. 39, 12. Der König wird Lust an deiner Schöne haben, Ps. 45, 12. Laß dich ihre Schöne nicht gelüsten, Sprichw. 6, 25; und so in andern Stellen mehr. Im Hochdeutschen ist es veraltet, seitdem Schönheit üblicher geworden. Einige neuere Dichter haben es zwar wieder einzuführen gesucht, aber wenig Nachfolger gefunden. Es ist ein vermittelst des Endlautes e gebildetes Abstractum.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1624.
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