Stöbern

[387] Stöbern, verb. regul. welches in den gemeinen Sprecharten in doppelter Gestalt üblich ist. I. Als ein Neutrum mit dem Hülfsworte haben. I. In Gestalt des Staubes herum fliegen, als das Intensivum oder Iterativum des Nieders. stöven oder stöben, stieben. Die Federn stöbern in der Luft herum.


Noch hat erfrischender Schnee nicht über Berge gestöbert,

Zachar.


Es stöbert, es ist Stöberwetter, wenn der Schnee von dem Winde in Gestalt des Staubes herum getrieben wird. Daher das Schneegestöber. 2. Begierig suchen, S. Stäubern. II. Als ein Activum, stieben machen, besonders im Niederdeutschen, wofür in der anständigern Sprechart stäubern, intensive in einigen Gegenden auch stäupern üblich sind, S. diese Wörter. Den will ich bald aus dem Bette stöbern, fliehen machen. S. auch das Stöbern. S. Stieben, Stauben, Stäuben und Stäubern.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 387.
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