Strapaze, die

[423] Die Strapāze, plur. die -n, hoher Grad abmattender Arbeiten oder Beschwerden; daher strapazieren, auf solche Art abmatten. Beyde sind nur im gemeinen Leben üblich und aus dem Italienischen strapazzare entlehnet. Für Strapaze sagt man in der anständigern Sprechart lieber Beschwerde, Beschwerlichkeit u.s.f. In dem Nieders. Bremischen Wörterbuche wird es von dem Engl. Straap, ein Strick, Holländ. Strop, Schwed. Stroppa abgeleitet, als wenn es eigentlich bedeute, jemanden durch Peitschen übel zurichten. Allein es scheinet vielmehr ein Intensivum von streben, sträuben zu seyn, so fern beyde in der Bedeutung einer heftigen Leibesbewegung überein kommen, wohin ohne[423] Zischlaut auch treiben gehöret. Im Böhmischen ist strapeny, geplagt, und ohne Zischlaut trapiti, plagen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 423-424.
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