Strebe, die

[429] Die Strêbe, plur. die -n. 1. In der Zimmermannskunst, eine schräge stehende Stütze, weil sie durch ihr Streben einen andern Körper in seiner Lage erhält. 2. Die Handlung des Strebens, ohne Plural, nur in einigen Gegenden. Sich zur Strebe setzen, sich widersetzen, sträuben. Daher es denn figürlich zuweilen auch die schiefe von der senkrechten Linie abweichende Richtung bedeutet. Eine Stütze zur Strebe setzen, nach schiefer Richtung gegen einen andern Körper. Nieders. Streve. 3. In dem Bergbaue einiger[429] Gegenden, z.B. zu Eisleben, wird das Untere der Schiefer die Strebe genannt, vielleicht auch weil die obern Schiefer darauf streben oder drucken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 429-430.
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