Torte, die

[633] Die Torte, plur. die -n, Diminut. das Törtchen, Oberdeutsch Törtlein, in den Küchen, ein Gebackenes, welches gemeiniglich aus einem Butterteige in einer eigenen Pfanne bereitet, und hernach in einem Backofen gebacken wird. Man hat sie gefüllt und ungefüllt. Äpfeltorte, Pflaumentorte, Kirschtorte, Mandeltorte, Brottorte, Markstorte u.s.f. Ehedem wurden auch die Pasteten Torten genannt, indem in Schilters Gloss. S. 68 in dem Jahre 1446 auch der Hühnertorten gedacht wird. Das Wort ist ausländisch, so wie die Sache selbst. Es ist aus dem mittlern Lat. Torta, Ital. Torta, woher auch die Franzosen ihr Tourte, die Engländer ihr Tart, die Schweden ihr Torta, und die Walliser ihr Torth haben. Man leitet es von torrere, törren, ab, weil es eigentlich eine Art unter der Asche gebackenen Brotes oder Kuchen bedeutet haben soll, dergleichen in Bretagne noch jetzt Tors genannt wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 633.
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