Trödeler, der

[688] Der Trödeler, zusammen gezogen Trödler, derjenige, welcher trödelt. 1. Von trödeln zaudern, ist der Trödler, Fämin. die Trödlerinn, in manchen Gegenden, eine Person, welche in ihren Verrichtungen auf eine fehlerhafte Art zaudert oder zögert; Nieders. Dröteler, in andern Gegenden Tändler, Trändler, in Meißen Temperer. 2. Von trödeln, mit alten Geräthschaften handeln, ist Trödler eine Person männlichen Geschlechtes, deren Geschäft dieser Handel ist, noch häufiger der Trödelmann. Für das weibliche Trödlerinn, sagt man in dieser Bedeutung lieber Trödelfrau, oder im verächtlichen Verstande Trödelweib. Im Österreichischen heißt ein Trödelmann, Tändler, von Tand, Trödelwaare, Grampler, für Gerümpeler, in Nürnberg Altgewandler, an andern Oberdeutschen Orten Sonnenkrämer, weil sie oft unter freyem Himmel feil haben, im Nieders. Plunkenkrämer, von Plunken, Lumpen, Plunder. In großen Städten, wo sich solche Krämer über die niedrige Classe des Volkes zu erheben suchen, und wo ihnen der Nahme Trödeler, oder Trödelmann, zu gemein ist, pflegen sie sich mit dem Französischen Nahmen Meubleurs zu nennen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 688.
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