Umhin

[807] Umhḯn, adv. von um und hin, um etwas hin, wofür man auch wohl im gemeinen Leben hinum sagt; gleichfalls mit Verschweigung des zu um gehörigen Hauptwortes. Umhin gehen, um etwas herum und fortgehen. Wird das Hauptwort ausgedruckt, so stehet es zwischen um und hin in der Mitte. Um das Vorgebirge hin segeln. Um den Berg hin gehen. Indessen ist umhin in diesem eigentlichen Verstande im Hochdeutschen veraltet, wo man es mit dem Zeitworte können nur noch im figürlichen Verstande gebraucht; besonders mit der Verneinung. Nicht umhin können, nicht vermeiden, nicht Umgang haben können. Ich kann nicht umhin, dir dieses zu berichten. Ich konnte nicht umhin, mich deshalb zu beklagen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 807.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: